Abhängig machende Arzneien wie Schlaf- und Beruhigungsmittel sowie Psychopharmaka folgten auf der Rangliste, wie das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic am Donnerstag mitteilte. Getestet wurde das 2018 entwickelte vereinfachte Verfahren an den Potenzmitteln. Dadurch erklärt sich deren hohe Zahl bei den abgefangenen Sendungen.
2019 wird das neue Verfahren bei weiteren Wirkstoffen angemeldet. Damit setzen die Behörden den politischen Willen um, den grenzüberschreitenden Onlinehandel mit illegalen Heilmitteln effizienter zu bekämpfen.
Die Gefahren dieser im Internet angepriesenen Mittel seien nicht zu unterschätzen, warnt Swissmedic. Besorgniserregend seien die Importe von Xanax aus illegalen Quellen über das Internet oder das Darknet. Xanax findet vermehrt in der Partyszene Verwendung.
Der in dem angstlösenden Mittel enthaltene Wirkstoff gehört zu den Benzodiazepinen. Diese unterstehen dem Betäubungsmittelgesetz, weil sie schnell abhängig machen. Die Einnahme über längere Zeit bedarf ärztlicher Aufsicht.
Der Zoll beschlagnahmte 2018 in Zusammenarbeit mit Swissmedic 15 illegale Sendungen von Xanax aus Kambodscha, Ungarn und anderen Ländern. Gemäss Angaben des Originalherstellers sind 95 Prozent der illegal gehandelten Xanax-Präparate gefälscht.
Schweizer Labors analysierten gemäss Swissmedic Xanax aus der Partyszene. Sie fanden falsche Inhaltsstoffe wie Antiallergika und Psychopharmaka anstelle des Originalwirkstoffs. Swissmedic warnt eindringlich davor, Xanax und andere ähnliche Medikamente im Internet zu bestellen.
Arzneimittel aus dem legalen Vertrieb in der Schweiz sind nach wie vor sicher, wie Swissmedic schreibt. Die einwandfreie Qualität wird laufend überwacht. Fälschungen von Medikamenten in Schweizer Aufmachung sind noch nie aufgetaucht.
Wie bei Xanax ist auch bei anderen Medikamenten aus dem Internet die Gefahr sehr gross, dass nicht «drin ist, was draufsteht". Die Einnahme von gefälschten Medikamenten schlechter Qualität ist ein grosses Gesundheitsrisiko, wie Swissmedic unterstreicht. (SDA)