Gesunde Emmi-Joghurts machen Konsumenten sauer
«Wir sind bei Zucker-Reduktion zu weit gegangen»

Gut gemeint, aber an den Konsumenten vorbeigezielt: Der Milchverarbeiter Emmi hat bei der Joghurt-Linie Yoqua so viel Zucker rausgenommen, dass die Kunden mit Verweigerung reagierten. Nun fallen die Asketen-Joghurts aus dem Regal.
Publiziert: 30.08.2018 um 18:23 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 21:32 Uhr
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Emmi-Chef Urs Riedener weiss: Bei der Reduktion von Zucker in den Milchprodukten braucht es eine feine Balance.
Foto: Keystone
Claudia Gnehm

«Das Problem ist, dass Konsumenten nur einen gewissen Zuckerentzug tolerieren», sagte Emmi-Chef Urs Riedener dem BLICK. Wie andere Nahrungsmittelunternehmen hat sich Emmi gegenüber Gesundheitsminister Alain Berset zur Zuckerreduktion verpflichtet. Doch die freiwillige Verpflichtung ist für die Unternehmen nur interessant, solange sie die Umsätze nicht tangiert.

Emmi-Chef Riedener ist der erste der Branche, der zugibt, dass er bei der Reduktion übertrieben hat: Die Umsätze schwanden. «Bei den Yoqua-Joghurts sind wir mit minus 50 Prozent beim zugefügtem Zucker zu weit gegangen», sagte er. Also Folge werde Emmi diese Joghurts aus den Regalen nehmen.

Drohende Zuckersteuer macht Beine

Ausdauersportler Riedener bedauert dies, weil er diese Joghurts persönlich sehr gut mag. Weiter sagte er, das Unternehmensziel, bis Ende Jahr bei allen Joghurts 2,5 Prozent des zugefügten Zuckers rauszunehmen, sei noch nicht erreicht worden. Emmi sei aber auf Kurs. Die freiwillige Reduktion ist als Reaktion auf eine drohende Zuckersteuer zu sehen, wie sie immer mehr Länder einführen.

Mehr Glück hat Emmi mit anderen gesunden Produkten. Der neue Energy Milk High Protein Power Shake laufe hervorragend, so Riedener. Es herrsche ein regelrechter Proteinhype. «Waren es bisher vor allem Sportler, die nach dem Fitness zum Muskelaufbau Protein-Shakes tranken, greift jetzt die breite Bevölkerung zu Eiweiss-Produkten», beobachtete er.

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