Dieselbusse der Linie 23 verpesteten bisher die Luft zwischen Genfer Vororten und dem Flughafen. Damit ist bald Schluss. Die Genfer Verkehrsbetriebe (TPG) haben beim Industrieriesen ABB ein neues Schnellladesystem für Elektrobusse bestellt. Das teilte heute die ABB mit.
Die Neuheit ermöglicht es, die Bordbatterien der Busse an den Haltstellen an sogenannten Flash-Ladestationen innert weniger Sekunden aufzuladen. Das passiert innert 15 bis 20 Sekunden mit 600 Kilowatt.
An den Endstationen werden die Akkus dann komplett nachgeladen. Das dauert vier bis fünf Minuten. Positiver Nebeneffekte des Systems: Oberleitungen, wie sie bisher in Städten hängen, werden überflüssig.
1000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr gespart
In Genf fallen zwar keine Leitungen weg, dafür Dieselmotoren. Die zwölf bestellten vollelektrischen Trolleybusse der Firma Hess sollen eine Einsparung von 1000 Tonnen Kohlendioxid jedes Jahr bringen. Die Anschaffung der neuen Busse kostet die Genfer Verkehrsbetriebe 16 Millionen Franken.
Die Entscheidung für die Nutzung der neuartigen Technologie erfolgte nach einem erfolgreichen Pilotprojekt. «Das innovative Projekt ist ein Meilenstein für die Zukunft der urbanen Mobilität, indem es einen nachhaltigen sowie umweltfreundlichen Transport ermöglicht und damit zum Wohlergehen unserer Gemeinschaft beiträgt», sagt Luc Barthassat (55), Staatsrat für Verkehr und Umwelt in Genf vor den Medien.
Ob auch andere Städte am leitungsfreien System Interesse zeigen, bleibt noch offen. Anfang Jahr sagten etwa die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) gegenüber dem «Tages-Anzeiger», man setze vorläufig weiter auf klassische Hybridbusse. Schnellladesysteme würden eine zusätzliche Infrastruktur benötigen. Die VBZ prüfe jedoch die Möglichkeiten für reine Batteriebusse.