Die Übernahme sei sowohl von der italienischen Wettbewerbsbehörde (Autorità Garante della Concorrenza e del Mercato) als auch vom italienischen Ministerium für Unternehmen und Made in Italy (Ministero delle Imprese e del Made in Italy), kurz MIMIT, genehmigt worden, teilte die Swisscom am Freitagabend mit. «Dies ebnet den Weg für die Entstehung eines führenden konvergenten Anbieters in Italien, da nun alle zuständigen Behörden die Transaktion genehmigt haben», so der Blaue Riese.
Die italienische Wettbewerbsbehörde habe die Transaktion am (heutigen) 20. Dezember genehmigt und die von Swisscom eingereichten Verhaltensverpflichtungen akzeptiert, heisst es weiter. Darin verpflichtet sich Swisscom, interessierten Betreibern weiterhin Wholesale-Dienste gemäss der aktuellen Praxis von Fastweb anzubieten und im Rahmen von Ausschreibungen für Festnetztelefonie und -konnektivität, die von der öffentlichen Verwaltung durchgeführt werden, Informationen offenzulegen, sofern Fastweb oder Vodafone Italia die derzeitigen Anbieter sind. Ein unabhängiger Treuhänder werde dabei sicherstellen, dass die Verpflichtungen eingehalten würden. Die Verpflichtungen gelten den Angaben zufolge für drei Jahre.
Auch das italienische Ministerium für Unternehmen und Made in Italy (MIMIT) habe die Transaktion genehmigt, indem es den Kontrollwechsel von Vodafone Italia als Besitzerin von Spektrum-Lizenzen bewilligt habe, schreibt Swisscom weiter. Diese Genehmigung sei bereits am 19. Dezember erfolgt nach Kenntnisnahme der Zustimmung seitens der italienischen Aufsichtsbehörde für das Kommunikationswesen (Autorità per le Garanzie nelle Comunicazioni) und der italienischen Wettbewerbsbehörde.
Swisscom rechnet weiterhin mit dem Vollzug der Transaktion bis zum ersten Quartal 2025
Swisscom hatte die Pläne zur Übernahme von Vodafone Italia Ende Februar dieses Jahres bekannt gegeben. Mitte März wurde dann der Kaufvertrag unterschrieben. Aus Sicht des Bundesrats waren alle Bedingungen für den Zukauf erfüllt. Vodafone Italia soll mit der Swisscom-Tochter Fastweb zusammengelegt werden. Zum neuen Chef des gemeinsamen Unternehmens in Italien wurde Fastweb-Chef Walter Renna ernannt.
Vodafone Italien und Fastweb ergänzen sich gut: Während Fastweb ein Breitbandnetz hat, steuert Vodafone Italien ein Mobilfunknetz bei. Mit dem Zusammenschluss von Fastweb und Vodafone Italien werden gemäss früheren Angaben Synergien von jährlich 600 Millionen Euro ab dem Jahr 2029 erwartet.
Gemäss den damaligen Informationen entsteht so der zweitgrösste Telekomanbieter Italiens hinter dem Platzhirsch TIM. Fastweb und Vodafone Italia werden einen kombinierten Umsatz von 7,3 Milliarden Euro und einen kombinierten Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) von 2,4 Milliarden Euro erzielen.