Endlich das verwirklichen, was Sie schon immer wollten: Ein Kaffee eröffnen, das nur fair produzierte Bohnen verwendet, ein Buch schreiben, ein Musical-Projekt verwirklichen oder ein selbst erfundenes Brettspiel in Serienproduktion lancieren.
Leider kentern solch grosse Ideen oft im Meer der leeren Konti – der für das Vorhaben nötige Geldbetrag ist höher als die eigenen finanziellen Mittel.
Das müsste nicht sein, denn seit einigen Jahren gibt es Crowdfunding. Darüber lassen sich Projekte von fremden Menschen finanzieren. Oft tun diese das, ohne einen entsprechenden Gegenwert dafür zu erwarten. Dabei handelt es sich um einen Spezialfall innerhalb des Crowdfunding, und der wird Crowd-Supporting genannt.
Dabei wird über einen bestimmten Zeitraum eine im Voraus bestimmte Zielsumme für ein Projekt anvisiert. Oft werden dabei Unterstützern auch Rewards für bestimmte Finanzierungssummen angeboten.
Rekordsammlung für Whistleblower Quadroni
Bestes Beispiel ist der Fall Adam Quadroni: Der 48-jährige Whistleblower liess das Bündner Baukartell auffliegen und selber alles verlor dabei selber alles. Für ihn wurde über die Crowdfunding-Plattform Wemakeit Geld gesammelt. Für 90 Franken Unterstützung konnte man eine Dankeskarte von Quadroni erhalten (252 Unterstützer entschieden sie dafür). Für 350 Franken konnte man an einem Fest mit Quadroni teilnehmen (80 nahmen diesen Reward).
Die meisten zahlten ohne Reward für Quadroni ein. 155'174 Franken kamen so zusammen. Insgesamt konnten 264'697 Franken gesammelt werden. Damit war es die erfolgreichste Crowdsupporting-Kampagne im Jahr 2018.
Wemakeit ist die grösste Crowd-Supporting-Plattform der Schweiz. «Seit der Gründung im Jahr 2012 wurden Projekte mit über 40 Millionen Franken unterstützt», sagt Rea Eggli (45), Mitgründerin von Wemakeit. Nach Quadroni waren dieses Jahr die grösssten Projekte auf der Plattform: «Save the Bees», der Abfalleimer «Prezit» und das «ZeroWaset Ladencafé» in Chur.
Grosser Erfolg für «Save the Bees»
Für das Projekt «Save the Bees» kamen 95'445 Franken zusammen. Dabei ging es um eine Heizung für Bienenwaben, die der Varroamilbe den Garaus macht, die der Hauptrgrund für das Bienensterben sei.
Beim Projekt «Prezit» geht es um einen Abfalleimer mit Komprimierfunktion. Bei Wemakeit wurde Geld für den Start der Serienproduktion gesammelt. Es kamen 74’382 Franken zusammen, obwohl nur 40'000 Franken dafür nötig, bzw. anvisiert waren.
Beim Projekt «ZeroWaste Ladencafé» kamen 53'675 Franken zusammen. Damit können die Initiantinnen – drei junge Frauen – in Chur ein Ladencafé eröffnen, das unverpackte Waren verkauft, möglichst lokal, naturbelassen und saisonal.
Drei Tipps von Wemakeit-Gründerin
Neben diesen Projekten wurden auf Wemakeit weitere 3546 erfolgreich finanziert. Gemäss Angaben von Wemakeit sind 61 von 100 gestarteten Projekten erfolgreich.
Für dem Erfolg hat Wemakeit-Mitgründerin Eggli drei Tipps:
1. Begeistere deine Freunde von deinem Projekt, und bitte sie, dich in der Kampagnen-Kommunikation zu unterstützen. Je mehr mithelfen, je erfolgreicher wirst du sein.
2. Die ersten und die letzten drei Tage sind elementar wichtig für den Erfolg. Hier lohnt sich eine Extrameile.
3. Sei kreativ in der Auswahl der Rewards: Early Bird Angebote werden gerne genommen, aber auch exklusive und originelle Belohnungen kommen gut an.
Wemakeit ist zwar die grösste Plattform für Crowd-Supporting in der Schweiz, aber es gibt noch einige andere. Teilweise sind sie sehr auf einen Bereich spezialisiert, wie etwa die Plattform «I believe in you» auf die Finanzierung von Sporttalenten spezialisiert. Für die Auswahl der Plattform spielt natürlich deren Reichweite eine Rolle, aber auch die Konditionen.
Damit wieder zu Ihnen und Ihren Vorsätzen: Dieses Jahr tun Sie, was Sie schon immer wollten, vielleicht finanziert durch die Crowd.
Hurrikan Sandy wütete 2012 rund um New York. Wegen einer Explosion in einem Umspannwerk waren 250'000 Menschen tagelang ohne Strom. Nach der Katastrophe nahm eine innovative Gruppe aus Brooklyn deshalb ihre elektrische Versorgung selbst in die Hand. Auf Lagerhäusern, Fabrik- und Wohngebäuden wurden Solarpanels und Windturbinen installiert. Finanziert haben die Initianten ihr Projekt in der Startphase mittels Crowdfunding.
Langfristig unabhängig sein
Mittlerweile ist so ein autarkes Stromnetz entstanden, das sogenannte Microgrid Brooklyn. Die Technik wird heute vom Konzern Siemens gestellt. Darunter fallen Kontrollsysteme, Konverter und Batterien. Das Start-up-Unternehmen LO3 Energy kümmert sich um die dazugehörige Blockchain-Plattform. Denn wie im Quartier Schwemmiweg in Walenstadt SG handeln auch die Vorreiter aus New York ihren Solarstrom digital und versorgen sich so gegenseitig. Ihr Ziel: langfristig nicht mehr vom nationalen Energiemarkt abhängig zu sein.
Mehr Sicherheit bei Naturkatastrophen
Aktuell speisen über 60 Teilnehmer ihren Strom ins eigene Netzwerk ein. Laut der Zeitung «New York Times» zeigt das Beispiel, wie neue Technologien in der Lage sind, die traditionellen Beziehungen zwischen Elektrizitätswerk und Konsument zu verschieben. Und zwar, «indem sie mehr Kontrolle für Konsumenten schaffen». In Brooklyn steht aber nicht allein der Handel mit Ökostrom im Zentrum. Das System soll auch verhindern, dass beim nächsten Hurrikan erneut die Lichter ausgehen.
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