Am informellen Treffen, das bis am Samstag dauert, sind die beiden wichtigsten Geldpolitiker der Welt, US-Notenbankchefin Janet Yellen und der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, allerdings nicht mit von der Partie.
Die Themenliste ist dennoch brisant: Zu reden geben wird etwa die niedrige Inflation in den USA und die damit verbundene Frage einer möglichen Zinsanhebung der US-Notenbank Fed. Die Leitzinsen in den USA liegen seit Ende 2008 auf dem Rekordtief von null bis 0,25 Prozent.
Ursprünglich war von einer Zinswende im September ausgegangen worden. Nach dem jüngsten Absturz an den chinesischen Aktienmärkten hatten sich jedoch verschiedene Fed-Mitglieder zurückhaltender geäussert.
Auch die chinesische Notenbank drängt auf eine spätere Zinserhöhung. «Die Fed sollte nicht nur die US-Wirtschaft sehen, sondern auch die Weltwirtschaft betrachten, die sehr fragil ist», sagte der Leiter des zentralbankeigenen Forschungsinstituts für Finanzen und Banken, Yao Yudong, am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters.
Eine Verschiebung des Zinsschritts würde insbesondere den Schwellenländern mehr Zeit zur Vorbereitung geben. Chinas Wirtschaft stehe zwar weiterhin auf einer soliden Basis, sagte Yao. Einigen Schwellenländern könnten aber in den kommenden Jahren Finanzkrisen drohen, sollten die Zinsen in den USA steigen.