Notfalls könne das Programm auch danach noch weiterlaufen, sollte die derzeit extrem niedrige Inflation sich bis dahin nicht in Richtung des EZB-Ziels von knapp unter 2,0 Prozent bewegt haben, sagte Draghi.
Zudem verschärft die EZB den Strafzins für Banken. Der sogenannte Einlagensatz sei von bislang minus 0,2 Prozent auf minus 0,3 Prozent gesetzt worden, teilt die EZB mit. Für Geschäftsbanken wird es damit noch teurer, wenn sie überschüssige Gelder bei der EZB parken.
Den Leitzins für die Versorgung der Kreditinstitute mit Zentralbankgeld beliess die EZB hingegen bei 0,05 Prozent. Auf diesem Rekordtief liegt er bereits seit September 2014.
Die Inflation im Euroraum ist seit Monaten im Keller - trotz der Geldschwemme der EZB. Dauerhaft niedrige Preise gelten als Risiko für die Konjunktur, weil Unternehmen und Konsumenten in der Hoffnung auf weiter sinkende Preise Investitionen aufschieben könnten.
Seit diesem März kauft die EZB jeden Monat Staatsanleihen und andere Wertpapiere im Volumen von 60 Milliarden Euro. Mit dieser Massnahme - im Fachjargon «quantitative Lockerung» (englisch: «Quantitative Easing»/«QE») genannt - wollen die Währungshüter Konjunktur und Teuerung anschieben.
Denn das frische Geld kommt im Idealfall über Banken in Form von Krediten bei Unternehmen und Verbrauchern an. Bis zum 27. November hat die EZB in diesem Rahmen allein Staatsanleihen im Gesamtvolumen von 445,5 Milliarden Euro erworben.
Die Wirkung von Anleihenkäufen ist unter Ökonomen und Notenbankern umstritten, weil bereits extrem viel billiges Zentralbankgeld im Umlauf ist und die Zinsen weiterhin historisch niedrig bleiben.