Der Schweizer Finanzplatz ist transparenter geworden. Darum kam das Global Forum der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in seiner jüngsten Untersuchung zum Schluss, dass sich die Schweiz «weitgehend konform» mit internationalen Standards halte.
Eine Nachricht, die auch SVP-Finanzminister Ueli Maurer (65) freut. «Es ist wie beim Fussball: Wenn auf der ganzen Welt Abseits gepfiffen wird, dann bringt es nichts, als Schweiz diese Regel nicht anzuwenden», so Maurer.
Er lobte darum gar die Arbeit seiner Vorgängerin Eveline Widmer-Schlumpf (60) von der BDP. Sie begann bereits 2009, den Finanzplatz an internationale Normen anzupassen – gegen den Widerstand der SVP.
Hinduja: Schweiz wird weniger wichtig
Doch nicht alle jubeln über die neue Offenheit. Der Indische Investor Gopichand Hinduja (76) glaubt, dass die Schweiz wegen der erhöhten Steuertransparenz bei superreichen Kunden aus dem Ausland an Bedeutung verlieren wird.
«Diese Leute verlagern ihr Vermögen stattdessen in Länder wie Dubai, Qatar oder Singapur», sagt der Inder der Nachrichtenagentur «Bloomberg». «Ich glaube nicht, dass die Schweiz ihre gewichtige Rolle im Banking aufrecht erhalten kann», schlussfolgert der Investor.
Der Inder weiss, wovon er spricht. Zusammen mit seinen Brüder kontrolliert er die Hinduja Group. Die vier Brüder besitzen zusammen ein Vermögen von 14,4 Milliarden Dollar.
Teil des Konzerns ist die Hinduja Bank Switzerland mit Hauptsitz in Genf. Die Privatbank verwaltet 2,3 Milliarden Vermögen. (bam)