Familie B. mit zwei Kindern von 7 und 4 Jahren ist diesen Weg gegangen. Ihr Monatseinkommen von 6000 Franken liegt im Schweizer Mittel. Als die Familie grösser wurde, musste eine geräumigere Wohnung her; das Auto war zu klein; Krankenkassenprämien und Zahnarztrechnungen wurden grösser. Und Ferien sollten ja auch noch sein.
Das Auto wurde geleast, ein Kleinkredit finanzierte die zusätzliche Wohnungseinrichtung. Verbleibende Löcher stopfte man mit der Kreditkarte. Irgendwann war der Schuldenberg auf 30000 Franken gewachsen – und über den Kopf.
Die Schuldenberatungsstelle stellte für die Familie ein Sanierungsbudget zusammen. Ziel: In drei Jahren sollen die Schulden abgetragen sein. Dass das geht, zeigt die Tabelle rechts. Aber es ist mit schmerzhaften Einschnitten verbunden: Auto und Ferien sind gestrichen, der Lebensunterhalt liegt beim betreibungsrechtlichen Existenzminimum. Und wenn die Wohnung mehr als 1500 Franken im Monat kostet, ist der Sanierungsplan schon fast geplatzt.
Sind die Gläubiger mit einer Sanierung nicht einverstanden, kann der Richter eine Nachlassstundung verfügen: Betreibungen werden gestoppt und die Gläubiger verpflichtet mitzumachen. Das letzte Mittel ist der Privatkonkurs. Das löst zwar das unmittelbare finanzielle Problem; zurück bleiben aber Verlustscheine, die wieder betreibbar sind.
Die Familie B. ist kein Einzelfall. In der Schweiz gibt es Jahr für Jahr über 5000 Privatkonkurse, Tendenz steigend. Am stärksten verbreitet ist die Verschuldung bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren. 38 Prozent dieser Altersgruppe haben Schulden, im Schnitt 3400 Franken. Bei einem Siebtel sind die Schulden höher als ein Monatseinkommen.
Eingeübt wird die Schuldenwirtschaft aber noch früher. Bei den 12- bis 18-Jährigen sind Handy, Ausgehen und Klamotten dafür verantwortlich. Bei den jungen Erwachsenen sind es das erste (geleaste) Auto, elektronische Geräte (Kreditkarte), die erste Wohnungseinrichtung (Konsumkredit).
Und dort lassen sich auch Gegenmassnahmen treffen. Vorsicht beim Leasing: Kann ich die monatlich fälligen Raten wirklich tragen? Hände weg von Konsumkrediten: Erst sparen, dann kaufen! Vorsicht im Umgang mit Kredit- und Kundenkarten!
Zusammengefasst und ganz banal: Die Einnahmen müssen grösser sein als die Ausgaben. Und vergessen Sie dabei nicht die Rückstellungen (etwa für das nächste Auto). Lassen Sie sich beraten. Nützliche Links finden sie in der rechten Spalte.
Einkommen in Franken | 6000 |
Ausgaben | |
Miete | 1500 |
Lebensunterhalt Eltern | 1550 |
Pauschale Kind (7) | 350 |
Pauschale Kind (4) | 250 |
Krankenkasse | 700 |
Auswärtige Verpflegung Mann | 200 |
Öffentlicher Verkehr Mann | 50 |
Unvorhergesehenes, Selbstbehalte | 200 |
Steuern | 900 |
Total | 5700 |
Schuldensanierung | |
Sanierungsquote monatlich | 300 |
Sanierungsquote pro Jahr | 3600 |
13. Monatslohn | 6000 |
Schuldentilgung im Jahr | 9600 |
schulden.ch Adressen für die Schuldenberatung
maxmoney.ch für Jugendliche
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