Geisterstimmung an Börse - 150 Milliarden Franken vernichtet
Warum der Crash auch Leute ohne Aktien trifft

Die Aktienmärkte sind auf Talfahrt. Der SMI hat seit Anfang Jahr 13 Prozent an Wert verloren. 150 Milliarden Franken wurden vernichtet. BLICK erklärt, was das bedeutet.
Publiziert: 09.02.2016 um 16:45 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 17:44 Uhr
Keine Fasnachtslaune: Eine verkleidete Börsenhändlerin beobachtet die Kurse heute in Frankfurt.
Markus Lackner (37), Anlagespezialist beim VZ VermögensZentrum.

Herr Lackner, der SMI rasselt in den Keller. Allein heute 2,5 Prozent. Was ist der Grund für den Absturz?

Das ist eine Reaktion der Anleger auf die unsicheren konjunkturellen Entwicklungen in China. Sie fürchten, dass sich das globale Wirtschaftswachstum deutlich verlangsamt.

Leute ohne Aktien können sich also freuen. Sie verlieren nichts.

Nein! Weil zum Beispiel die AHV und Pensionskassen ebenfalls Aktienanlagen tätigen müssen, sind indirekt auch die Versicherten betroffen. 

Anmerkung von BLICK: Versicherte = alle jene, die arbeiten und in die AHV und Pensionskasse Geld einzahlen. 

Das klingt beängstigend. Wie steht es um unsere Vorsorge-Vermögen?

Pensionskassen müssen die Guthaben ihrer Versicherten in einem Umfeld anlegen, das sehr unsicher ist und kaum noch Zinserträge ermöglicht. Vorsorgeeinrichtungen verfolgen aber langfristige Strategien, höhere Schwankungen sollten mit der Zeit mit höheren Renditen abgegolten werden.

Wie sollen sich Kleinaktionäre jetzt verhalten? 

Vor allem Ruhe bewahren und an der eingeschlagenen Anlagestrategie festhalten. Wer nicht mehr ruhig schlafen kann, sollte seine Strategie überprüfen und Risiken reduzieren.

Ist das jetzt die grosse Korrektur an den Börsen?

An den Aktienmärkten kommt es immer wieder zu grösseren Schwankungen. Wie weit eine Korrektur geht, lässt sich im Vorfeld nicht voraussagen. Aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass Angst oder Panik schlechte Ratgeber für übereilte Aktienverkäufe sind.

Wie gehts an den Börsen nun weiter? Wann kommt die Erholung?

Im Vergleich zu den makroökonomischen Rahmenbedingungen erscheint die Marktreaktion der letzten Wochen überzogen. Damit ist die Basis für eine grössere Erholungsbewegung gegeben. Anleger sollten ihre Anlagestrategie jedoch immer langfristig auslegen und sich nicht durch grosse Kursschwankungen verunsichern lassen.

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