Es ist das grösste Kongresszentrum des Landes: Das Congress Centre der Messe Basel. In den Sälen finden tausende Menschen Platz. Sie tragen weltmännische Namen wie «San Francisco», «Singapore», «Rio» oder «Guangzhou».
Am heutigen Dienstag hat Roche sich im Kongresszentrum eingemietet. Die Firma ist die Nummer eins in Basel: Mehr als 60 Milliarden Franken Umsatz im Jahr. 14 Milliarden Franken Konzerngewinn. Das macht 38 Millionen Franken Gewinn an jedem einzelnen Tag des Jahres.
Die Kassen sind zweifelsohne voll. Die Stühle an der Generalversammlung aber blieben leer. Roche hat eine historische Aktionärsversammlung hinter sich. Viel Platz, kaum Gäste, die Bilder sind gespenstisch. Zum ersten Mal in der Geschichte des Pharmagiganten hat eine Geister-GV stattgefunden.
Paul Bulcke mit Schutzmaske
Roche hat sich schon früh darum bemüht, dass Aktionäre ohne Anwesenheit von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen können. Das Unternehmen weiss, wie ansteckend das Coronavirus ist. Es hat in Rekordzeit eine Zulassung für den ersten Corona-Test erhalten, der auf breiter Basis eingesetzt werden kann.
Die Bilder der GV zeigen das Roche-Kader – immer mit genügend Abstand zueinander. Nestlé-Veteran Paul Bulcke sitzt mit Atemschutzmaske im Publikum.
Ansonsten ging die GV ohne Aufregung über die Bühne. Eine unabhängige Stimmrechtsvertreterin vertrat über 85 Prozent der total 160'000'000 Aktien. Alle Anträge des Verwaltungsrats sind genehmigt. Die Aktionäre freuen sich über die 33. Dividendenerhöhung in Folge – auch das ist eine historische Marke. Die Zustimmungsrate: Satte 100 Prozent. (ise)