Neuralink werde in sechs Monaten in der Lage sein, das Implantat in das Gehirn eines Menschen einzusetzen, kündigte Musk am Mittwoch auf der Jahres-Pressekonferenz seines Startups an. Die von Neuralink hergestellte Schnittstelle werde es ermöglichen, durch Gedanken direkt mit Computern zu kommunizieren.
«Natürlich wollen wir extrem vorsichtig sein und sichergehen, dass es gut funktioniert, bevor wir ein Gerät in einen Menschen einsetzen», sagte Musk, aber «wir haben, glaube ich, die meisten unserer Unterlagen bei der (Zulassungsbehörde) FDA eingereicht».
Erste Implantate bei Tieren
Der 51-jährige Milliardär ist dafür bekannt, ehrgeizige Ziele für seine Unternehmen zu verkünden, von denen einige dann nie realisiert werden. Auch jetzt liegt Neuralink hinter seinem Zeitplan zurück: So hatte Musk im Juli 2019 angekündigt, noch im Jahr darauf erste Tests an Menschen vornehmen zu können.
Bislang wurden die etwa münzgrossen Prototypen aber nur bei Tieren eingepflanzt. Bei der Präsentation von Neuralink wurden Affen gezeigt, die mit Hilfe des Gehirnchips einfache Videospiele «spielten» oder einen Cursor auf einem Bildschirm bewegten.
Implantate im Rückenmark und in Augen
Mit Hilfe der Schnittstellen will Musk neurologische Erkrankungen heilen. Das Startup entwickelt derzeit weitere Implantate, die in das Rückenmark oder die Augen eingesetzt werden sollen, um die Mobilität oder das Sehvermögen wiederherzustellen. Musks oberstes Ziel ist es jedoch nach eigenen Angaben, sicherzustellen, dass Menschen von Systemen mit künstlicher Intelligenz nicht intellektuell überfordert werden.
Neuralink ist nicht das einzige Unternehmen, das an Hirn-Computer-Schnittstellen arbeitet. Im Juli hatte Konkurrent Synchron mitgeteilt, als erstes Unternehmen einem US-Patienten einen entsprechenden Chip im Gehirn implantiert zu haben.
(AFP)