Der Verlust auf den Fremdwährungspositionen betrug 47,2 Mrd. Franken. Auf dem Goldbestand resultierte ein Bewertungsverlust von 3,2 Mrd. Franken, wie die SNB am Freitag mitteilte.
Nach dem Frankenschock hatte die SNB bereits für das erste Quartal 2015 einen Rekordverlust von 30 Milliarden Franken verbucht. Ein markantes Minus der SNB von rund 20 Mrd. Fr. im zweiten Quartal war im Vorfeld von Ökonomen der Grossbanken UBS und Credit Suisse erwartet worden, nachdem die Nationalbank am 15. Januar den Mindestkurs von 1,20 Franken pro Euro aufgehoben hatte. Dies führte zu einer Aufwertung des Frankens und entsprechend zu wechselkursbedingten Verlusten auf sämtlichen Anlagewährungen.
Erst Ende Jahr wird sich zeigen, ob die SNB eine Gewinnausschüttung an Bund und Kantone leisten kann. Dazu müssten aber die Verluste über das gesamte Jahr noch deutlich sinken, da diese nicht höher als die Ausschüttungsreserven des Vorjahres von 27,5 Mrd. Fr. liegen dürfen.
«Sollte sich das Ergebnis der SNB bis Ende Jahr nicht verändern, ist eine Ausschüttung an Bund und Kantone und eine Dividende ausgeschlossen», sagte denn auch eine SNB-Sprecher am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Gemäss einer Prognose der UBS von Mitte Juli werden die Kantone aufgrund des starken Frankens wahrscheinlich leer ausgehen. Die Ökonomen der Credit Suisse halten hingegen in ihrer aktuellen Studie eine Gewinnausschüttung an Bund und Kantone auch im laufenden Jahr noch für möglich. Ein Gewinn von rund 25 Mrd. Fr. im zweiten Halbjahr dürfte genügen, um eine Ausschüttung zu ermöglichen.
Im vergangenen Jahr hatte die SNB einen Rekordgewinn von 38,3 Mrd. Franken verbucht. Sie schüttete 2 Mrd. Franken an Bund und Kantone aus. 2013 hatte die SNB zum ersten Mal seit 1907 keine Gewinnausschüttung vorgenommen. (SDA)