Der Atommüll ist da. Ganz unbemerkt von der Öffentlichkeit ist heute ein Bahnwagen mit riesigen Stahlbehältern im Aargau eingetroffen. Seine Ladung hat es in sich: 42 Tonnen radioaktiver Abfall.
«Die Reise hat am 11. September in Sellafield (GB) begonnen. In Frankreich wurde umgeladen. Jetzt werden die Behälter ins Zwischenlager in Würenlingen (AG) verfrachtet», sagt Florian Kasser von Greenpeace.
Die Umweltschutzorganisation hat den Transport von Anfang an verfolgt. In Nordfrankreich hat Kasser und sein Team heimlich Wärmebilder geschossen. (Siehe Bildstrecke) Diese zeigen, wie warm der radioaktive Müll noch ist - obwohl er zum Teil vor 30 Jahren produziert wurde.
Es ist unser Atommüll. Radioaktiver Abfall, der im vereinigten Königreich getrennt wurde. Ein hoch umstrittener Prozess. Grund: Ein Teil des Abfalls wird in England ins Meer geleitet.
Noch vor zehn Jahren war dieses Vorgehen Standard. Schweizer Atommüll wird im Ausland getrennt - ein Teil davon kommt wieder zurück.
Atommüll, der nach 2006 entstanden ist, bleibt heute in der Schweiz. Das wurde in einem Moratorium festgelegt - und muss noch gesetzlich verankert werden. Der Nationalrat hat das Gesetz bereits durchgewunken, der Ständerat behandelt es nächste Woche.