CFO, CIO, CMO und COO. Das sind keine Tippfehler, sondern Abkürzungen für Jobbezeichnungen in den Teppichetagen der Firmen. Vom Chief Financial Officer (Finanzchef) bis zum Chief Operating Officer (Leiter Operatives Geschäft). Vor allem in grossen Unternehmen kommen viele Angestellte nur selten mit den Vorgesetzten der Firmenspitze in Berührung – und trotzdem möchten sie eines wissen: Wie viel verdient eigentlich mein Chef?
Die Lohnübersicht und Recruitment-Trends 2024 des Personalberaters Michael Page gewährt dazu Einblick. Wenig überraschend schneiden Jobs im Finanzdienstleistungssektor sehr gut ab. Drei der fünf höchstbezahlten Berufe in der Schweiz kommen aus dieser Branche.
Berufsbezeichnung | Minimum (CHF) | Durchschnitt (CHF) | Maximum (CHF) |
Leiter Private Banking | 250’000 | 320’000 | 500’000 |
Chief Financial Officer (in multinationalen Unternehmen) | 280'000 | 360’000 | 450’000 |
Chief Investment Officer (im Finanzdienstleistungssektor) | 220’000 | 320’000 | 450’000 |
Chief Human Resources Officer (in multinationalen Unternehmen) | 240’000 | 300’000 | 400’000 |
Leiter Trading (Waren) | 200’000 | 300’000 | 400’000 |
Löhne der IT-Chefs wachsen nicht
Die Studie, die auf über 20'000 Einstellungsgesprächen basiert, wirft auch ein Auge auf die Gehaltszuwächse. Zu den Berufskategorien mit dem stärksten Anstieg in den letzten zwölf Monaten zählen Digital Sales und Marketing (+10 Prozent) und die IT (+6 Prozent).
Besonders spannend: In der Tech-Branche verzeichnen sich Gehaltssteigerungen auf allen Ebenen ausser in der Führungsetage. Eine Entwicklung, die so nicht alltäglich ist. Dabei sind die am meisten gefragten IT-Berufe die Infrastrukturingenieure, Business-Analysten und Entwickler.
Wer mehr leistet, verdient mehr
Doch wie erklären sich diese Gehaltserhöhungen? Yannick Coulange, Managing Director bei der Page Group Schweiz, meint: «Die Lohnerhöhungen sind leistungsorientiert. Dies ist eine direkte Folge des aktuellen wirtschaftlichen Umfelds, in dem es schwieriger ist, die ehrgeizigen Wachstumsziele zu erreichen.»
Dadurch sind Gespräche über Lohnerhöhungen auch wichtiger denn je, wie die Studie zeigt.
Neun von zehn Personen, die im letzten Jahr eine Stelle angetreten haben, sind schon wieder offen für neue Möglichkeiten. Also bereit, den erst gerade bekommenen Job für einen anderen zu verlassen. Arbeitgeber können dem aber entgegenwirken. Mit proaktiven Lohngesprächen soll verhindert werden, dass die Erwartungen ans Gehalt und die berufliche Entwicklung auseinanderdriften. Und trotzdem wird der Hunger nach mehr Lohn wohl nur selten vollumfänglich gestillt.