Gartenzwerge kriegen auf die Mütze
Vandalen attackieren pinke Gartenschau-Maskottchen

Die seit dem 17. April laufende Bundesgartenschau im deutschen Heilbronn wird von kuriosen Vandalismus-Fällen heimgesucht. Die anonymen Täter sprengen und stehlen sich durch die Region. Grund dafür ist ein rosaroter Gartenzwerg namens Karl.
Publiziert: 29.04.2019 um 18:35 Uhr
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Diese Gartenschau-Maskottchen werden seit Anfang Jahr von Vandalen ins Visier genommen. Schon 18 Gartenzwerge wurden zerstört, 10 weitere sind vermisst.
Foto: Bundesgartenschau Heilbronn 2019 GmbH
Noé Waldmann

In Heilbronn (D) treiben seit Anfang Jahr Vandalen ihr Unheil. Und das ausgerechnet wegen der Bundesgartenschau 2019 (Buga), einer Gartenmesse in Deutschland. Grund dafür ist das Maskottchen der Buga: Ein Gartenzwerg namens Karl.

Karl ist eine 160 Zentimeter grosse Kunststoff-Figur in knalligem Pink. Nach seiner Einweihung im Juni 2018 haben die Organisatoren fast 90 der niedlichen Figuren in und um Heilbronn aufgestellt. Seither sorgt der rosa Zwerg für rote Köpfe.

Ein Drittel der Zwerge zerstört oder vermisst

Keine zwei Wochen nach der Eröffnung sind bereits 18 Karls zerstört, von zehn weiteren fehlt jede Spur. Berichten der Stuttgarter Zeitung zufolge sind zwei der zerstörten Gartenzwerge sogar gesprengt worden. Die Polizei gehe davon aus, dass es sich um mehrere Streiche von verschiedenen Tätern handle.

Die Vandalen sind nicht nur für die Organisatoren ein Ärgernis: Die Firma Werbefiguren Ulrich Hoffmann, die sich den Zuschlag für die rosa Zwerge ergattern konnte, stellt die Figuren mit einem hohen Anteil an Handarbeit her. «Handarbeit ist noch immer sehr aufwendig und notwendig», schreibt die Firma über die Arbeit am Buga-Maskottchen auf ihrer Webseite. Immerhin: Die Buga-Organisatoren haben noch etwa 50 Karls in Reserve. 

Auch Besucher reissen sich um rosa Gartenzwerg

Der Vandalismus hat aber auch eine positive Seite: Der Zwerg kommt gerade gross in den Medien raus. Egal ob Vandalen, Zeitungsberichte über die Straftaten oder Social-Media-Posts von Buga-Besuchern – alle reissen sich um den knalligen Winzling. «Ob wegen der medialen Berichterstattung oder nicht: Karl erfreute sich von Anfang an grosser Aufmerksamkeit», sagt die Sprecherin der Buga.

So sollte das Buga-Maskottchen seinen Zweck als Werbeträger erfüllen: Als niedliche Social Media-Spielerei.
Foto: Bundesgartenschau Heilbronn 2019 GmbH

Das zeigen offenbar auch die Souvenir-Verkäufe. Denn den 160 Zentimeter Zwerg gibt es auch zum Mitnehmen in klein. In 12 Zentimeter- oder 20 Zentimeter-Ausführung können Besucher den Gartenzwerg in der Handtasche mitgehen lassen – ganz ohne Vandalismus. Die kleinen Karls erfreuen sich bei den Besuchern grosser Beliebtheit. Das bestätigt auch die Buga-Sprecherin gegenüber BLICK.

Eine explosive Buga

Die Bundesgartenschau in Heilbronn war für 16 Jahre in der Planung. Sie hat am 17. April begonnen und wird 173 Tage lang offen sein. Knapp 144 Millionen sind in das Projekt investiert worden, damit auf dem 40 Hektar grossen Gelände eine bunte Mischung von Ausstellern und Events die Besuchern anlocken.

Damit ist die 35. Buga eher klein. Das diesjährige Thema ist zukunftsnahes Leben am Wasser. Rund 600000 Kubikmeter Erde sind für den Grossanlass ausgehoben und grösstenteils wieder verbaut worden. Auf dem Areal in Stadtnähe haben Spezialisten während dem Aufbau mehr als 13 Tonnen altes Kampfmaterial gefunden und entsorgt. 

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