Mit dem Frankenschock sind Auto-Ersatzteile auf einen Schlag günstiger geworden. Und damit auch die Reparaturen. Dennoch wollen die Versicherer die Prämien nicht senken. Sie schieben den Schwarzen Peter den Garagisten zu. Diese hätten ihre Stundenansätze erhöht, was den Frankenvorteil gleich wieder zunichtemache (BLICK berichtete).
Das stösst Kurt Unholz (65) sauer auf. Für den Stadtzürcher Spengler und Garagisten ist im Gegenteil klar: «Preistreiber sind die Ersatzteile!» Unholz zeigt ein Auto, an dem der Blinker defekt ist. «Früher konnten wir einfach das Lämpchen wechseln.» Kostenpunkt: rund 20 Franken.
Doch diese Zeiten sind vorbei. Denn statt simplen Glassockelbirnen verbauen die Hersteller heute LED. Die Garagisten sind gezwungen, die ganze Heckleuchte zu ersetzen. Das geht ins Geld: Die Reparatur kostet 600 Franken! Die Arbeitskosten machen dabei nur ein Zehntel aus. Das sei kein Einzelfall, sagt Unholz: «Immer häufiger muss ich Teile komplett austauschen, weil die Hersteller eine Reparatur unmöglich machen.» Das sei eine Entwicklung, die alle Marken betreffe.
Die Importeure antworten ausweichend: «Autos werden generell so entwickelt, dass sie bei einem Schaden leicht zu reparieren sind», sagt Amag-Sprecherin Roswitha Brunner. Sie räumt aber ein, dass die heutige Technik «neue Herausforderungen an die Reparatur» stelle. Auch die Preise kritisiert Unholz: «Die Ersatzteile sind in der Schweiz viel teurer als im Ausland.» Dennoch kauft er seine Ersatzteile hier ein. «Die Kunden wollen ihr Auto schnell repariert haben», sagt er. Ein komplizierter Import aus dem Ausland daure viel zu lange. Die Importeure wollten den Vorwurf überhöhter Preise nicht kommentieren.