Jetzt ist es klar: Bombardier konzentriert sich aus strategischen Gründen auf den Bau von Flugzeugen, wie es in einer Mitteilung heisst. Die Kanadier verkaufen deshalb ihre Bahnsparte für fast 8 Milliarden Franken an der französischen TGV-Bauer und Konkurrenten Alstom.
Die Kanadier wollen so den Abbau ihrer Schulden beschleunigen. Bombardier hat nämlich ein riesiges Loch in der Kasse: Fast zehn Milliarden Franken fehlen den Kanadiern. 2019 war der Flugzeug- und Zughersteller auch wegen Problemen im Zuggeschäft tief in die roten Zahlen geraten.
Die Zugsparte gilt als werthaltigster Teil des Konzerns, wenngleich sie mit operativen Schwierigkeiten kämpft. Der Auftragsbestand ist gemäss Medienberichten mit 35 Milliarden Dollar zwar gross, viele Aufträge seien aber wenig profitabel.
Der 1,9 Milliarden Franken schwere SBB-Auftrag für 62 Doppelstöcker FV-Dosto dürfte sich jedoch gerechnet haben. Wenn auch Bombardier die als Pannenzüge bekannten Kompositionen kostenintensiv nachrüsten muss. Der mit sechs Jahren Verspätung angelieferte Doppelstöcker des kanadischen Zugbauers schüttelte ungefähr doppelt so stark wie der alte. Noch immer kämpfen die Bahn und Bombardier mit Softwareproblemen und technischen Nachrüstungen. (pbe)