Flammende Rede an Krypto-Konferenz – die erstaunliche Kehrtwende des Republikaners
Trump will der erste Bitcoin-Präsident werden

Donald Trump hat sich in der Nacht auf Sonntag an einer Krypto-Konferenz für eine kryptofreundliche Politik ausgesprochen. Der Präsidentschaftskandidat der Republikaner will den Börsenaufsichts-Chef der USA entlassen und hat seine grossen Bitcoin-Pläne vorgestellt.
Publiziert: 28.07.2024 um 05:37 Uhr
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Aktualisiert: 28.07.2024 um 10:33 Uhr
Als US-Präsident (2017 bis 2021) war Donald Trump noch ein ausgewiesener Krypto-Skeptiker. Jetzt plant er einen Bitcoin- und Kryptobeirat im Weissen Haus.
Foto: Mark Humphrey

Diese Rede wurde in der Kryptowelt seit Wochen mit Spannung erwartet: Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump (78) ist in der Nacht auf Sonntag an Bitcoin-Konferenz in Nashville aufgetreten. Ausgerechnet Trump! Während seiner ersten Amtszeit erklärte er den Bitcoin zu «keinem Geld» und kritisierte ihn als «hochvolatil und auf dünner Luft basierend». Trump warnte davor, dass Kryptowährungen von Kriminellen missbraucht werden und twitterte einst 2019: «Wir haben nur eine echte Währung in den USA, und die ist stärker als je zuvor. Das ist der US-Dollar!» Nach seiner Niederlage gegen Joe Biden (81) meinte Trump gar, der Bitcoin sei ein «Betrug gegen den Dollar».

Jetzt die Kehrtwende. Trump machte in der Nacht auf Sonntag der Weltöffentlichkeit klar: Er will ein Bitcoin-Präsident werden, sollte er im November wieder ins Weisse Haus gewählt werden. Der Republikaner kündigte an, am ersten Tag seiner möglichen zweiten Präsidentschaft den Chef der US-Börsenaufsicht SEC Gary Gensler zu entlassen. Das sorgte für grossen Applaus.

Amerika brauche einen «Pro-Bitcoin-Präsidenten»

Hintergrund: Gensler steht Kryptowährungen skeptisch gegenüber. «Bitcoin steht für Freiheit, Souveränität und Unabhängigkeit von staatlichem Zwang und Kontrolle», sagte Trump. Sein Plan: Am ersten Tag seiner möglichen Präsidentschaft einen Bitcoin- und Kryptobeirat im Weissen Haus einzurichten. Dieser werde in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit «transparente regulatorische Leitlinien zum Nutzen der gesamten Branche» entwerfen. Es werde Regeln geben, aber sie würden von Leuten gemacht, «die Ihre Branche lieben und nicht hassen», sagte Trump.

Der Republikaner kündigte zudem an, 100 Prozent aller Bitcoin zu behalten, die die US-Regierung derzeit besitze oder in Zukunft erwerbe. Dies werde als Kern eines «strategischen nationalen Bitcoin-Bestandes» dienen. Trump sagte, er werde der «Pro-Bitcoin-Präsident» sein, den Amerika brauche. Die Branche hatte sich noch mehr versprochen, vor allem eine feste Zusage, dass BTC ein Teil der Finanzreserve der USA wird. Von aktivem Zukauf war bei Trump nicht die Rede.

Warum Trump jetzt Bitcoin unterstützt

Polit-Beobachter spekulieren, dass Tesla-Gründer und Bitcoin-Befürworter Elon Musk (53) einen grossen Einfluss auf Trumps Kehrtwende hatte. Musk, der nach eigenen Angaben selber viele Bitcoins im Portfolio hält, hat Donald Trump offiziell seine Unterstützung zugesichert und will die republikanische Partei bis zu den Wahlen mit 150 Millionen Dollar an Spenden unterstützen.

Auch das politische Aktionskomitee Fairshake, das Kryptowährungen befürwortet, hat dem «Barron's»-Bericht zufolge rund 170 Millionen Dollar gesammelt, was es zu einem der grössten PACs in diesem Wahlzyklus macht.

Einige Risikokapitalgeber, darunter die Investoren-Legenden Marc Andreessen und Ben Horowitz, hätten erklärt, sie würden Trump unterstützen, weil sie mit der Kryptopolitik der Demokraten unzufrieden seien. Trumps Vizepräsidentschaftskandidat J. D. Vance (39), ist nach eigenen Angaben selbst Krypto-Investor.

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