Mit der Übernahme des 1924 gegründeten Hollywood-Studios, das für sein Firmenlogo mit dem brüllenden Löwen bekannt ist, erweitert Amazon um einen Schlag seine Filmbibliothek um ein Vielfaches. Für Amazon ist MGM die zweitgrösste Übernahme nach dem Kauf der Bio-Supermarktkette Whole Foods für 13,7 Milliarden Dollar vor vier Jahren.
Amazons Prime-Video-Angebot liefert sich einen scharfen Konkurrenzkampf mit dem Streaming-Pionier Netflix und den jüngeren Wettbewerbern Disney+, Apple TV+ und HBO Max. In der Corona-Krise hatten alle Anbieter starken Zulauf und lockten die Kunden mit stetig neuen Inhalten. Disney beispielsweise erweitert sein Star-Wars-Angebot ständig um Auskopplungen. Ähnliches dürfte Amazon mit dem Geheimagenten 007 planen, der MGM über die Jahre allein an den weltweiten Kinokassen fast sieben Milliarden Dollar eingespielt hat.
Die Strategie dahinter hatte Amazon-Gründer Jeff Bezos bereits 2016 erklärt: «Wenn wir einen Golden Globe gewinnen, hilft uns das, mehr Schuhe zu verkaufen.» Wie genau Amazon jedoch mit der James-Bond-Saga fortfahren kann, muss der Konzern mit den Produzenten, der Broccoli-Familie, verhandeln.
Neben der gesamten James-Bond-Bibliothek und vielen Klassikern der Filmgeschichte betreibt MGM auch den Kabelkanal Epix und produziert bekannte Fernsehserien wie «The Handmaid's Tale», «Fargo» und «Vikings» sowie Sendungen wie «Shark Tank». Amazon kommt inzwischen auf 200 Millionen Prime-Abonnenten.
(SDA)