Seit letzter Woche pfeifen es die Spatzen von den Dächern, jetzt ist die Mega-Deal offiziell: ABB übernimmt die Sparte Industrial Solutions von General Electric (GE). Kaufpreis: 2,6 Milliarden Dollar!
Wie der Technologieriese ABB mitteilt, gehört die GE-Sparte nicht zum Kerngeschäft, eröffne daher «signifikantes» Wachstumspotential. CEO Ulrich Spiesshofer erhofft sich von der Akquisition Synergien von rund 200 Millionen Dollar jährlich, sie sollen nach fünf Jahren erreicht werden.
Aktienrückkaufprogramm ausgesetzt
Bereits im Jahr eins der Übernahme soll der Deal zudem zu einer Steigerung des Gewinns je Aktie führen. Die Aktionäre reagieren auf die Übernahme aber alles andere als euphorisch: Die ABB-Aktie eröffnet nach Bekanntgabe des GE-Deals mit 23.95 Franken – das ist ein Plus von 0.1 Prozent gegenüber dem Schlusskurs von Freitag. Der Leitindex SMI notiert dagegen 0.2 Prozent im Minus.
Die Übernahme dürfte also schon im aktuellen Aktienkurs enthalten sein.
Das laufende Aktienrückkaufprogramm über bis zu 3 Milliarden Dollar setzt ABB legt ABB vorerst auf Eis.
Ziel des Milliarden-Deals
Mit der Übernahme stärkt sich ABB's Position als weltweite Nummer zwei in der Elektrifizierung. Der Schweizer Konzern kann somit seinen Zugang zum nordamerikanischen Markt deutlich besser ausbauen.
Der Abschluss der Übernahme wird in der ersten Jahreshälfte 2018 erwartet. Zudem formen ABB und GE eine langfristige Partnerschaft für ABB-Produkte, wie es in der Mitteilung heisst.
GE hatte die Sparte Ende Dezember 2016 zum Verkauf gestellt. Industrial Solutions bietet unter anderem Anlagen zur Verteilung von Strom sowie Antriebstechniken an.
In dem Bereich sind 13'500 Mitarbeiter in 30 Anlagen weltweit beschäftigt. 2016 setzte der Geschäftsbereich rund 2,7 Milliarden Dollar um, wovon etwa 8 Prozent als Betriebsgewinn vor Amortisationen und Abschreibungen übrig blieben. (uro/SDA)