Lange galt China als Billigfabrik für den Westen. Dieses Bild ist überholt. Heute treten Chinesen als stolze Investoren auf. Auch hierzulande. Das zeigen beispielsweise die Übernahmen von Syngenta oder Gategroup. Fernost macht Milliarden locker für Schweizer Firmen.
Wer viel Geld investiert, stellt in der Regel einen Verwaltungsrat – als verlängerten Arm im Unternehmen. Die Konsequenz: In immer mehr Verwaltungsräten hocken chinesische Staatsbürger. Laut einer neuen Studie des Beratungsunternehmens Russell Reynolds hat jedes vierte der zwanzig SMI-Unternehmen ein Verwaltungsratsmitglied mit chinesischem Pass.
29 Prozent mehr Chinesen
Umfassender ist eine Analyse der Wirtschaftsauskunftei Crif. Demnach ist alleine zwischen Anfang 2015 und Mitte 2016 die Zahl der von Chinesen besetzten Verwaltungsratssitze um 29 Prozent gestiegen (siehe Grafik). Zum Vergleich: Deutsche Verwaltungsräte nahmen in der gleichen Zeit um 11 Prozent zu, Schweizer um rund fünf Prozent.
Ist unsere Wirtschaft bald in chinesischer Hand? Experten geben Entwarnung. «Da die Zahl der Verwaltungsräte aus China im Vergleich verschwindend klein ist, fällt eine zahlenmässige Veränderung schnell ins Gewicht», sagt Stephan Oehen (49), Berater für chinesische Unternehmen in der Schweiz. Anders ausgedrückt: Von insgesamt knapp 395'000 Verwaltungsräten im Schweizer Handelsregister haben nur knapp über 520 den chinesischen Pass.
Know-how und solide geführte Unternehmen
Unbestritten ist: Für chinesische Investoren ist die Schweiz attraktiv. «Sie finden hier Know-how, starke Marken mit internationaler Ausstrahlung und solide geführte Unternehmen», sagt Oehen. Zudem sei die Schweiz wegen ihrer politischen und wirtschaftlichen Stabilität für ausländische Investoren sehr interessant.
Bleibt die Schweiz attraktiv für Investoren, nimmt auch die Zahl chinesischer Verwaltungsräte zu. Verwaltungsratsvermittler Guido Schilling (58) sieht darin eine Chance. «Wenn die chinesischen Verwaltungsräte gut eingebunden werden und ihr Wissen einbringen können, profitieren die Unternehmen.»
Von den Investoren aus Fernost braucht man sich nicht fürchten, glaubt Schilling. Denn: «Auch wenn die Firmen in chinesischem Besitz sind, bleiben hoch qualifizierte Arbeitsplätze in der Schweiz in der Regel erhalten.»
Schweizer Unternehmer können ein Lied davon singen: Chinesen sind scharf auf ihre Firmen. Immer wieder flattern Angebote aus China ins Haus. Nicht alle können der Kohle aus dem Reich der Mitte widerstehen. Mit Abstand am meisten bezahlte der Staatsbetrieb ChemChina für den Basler Agrochemiekonzern Syngenta – 43 Milliarden Dollar! Und das erst noch in bar!
2016 kauften sich chinesische Investoren neun Firmen, 2015 waren es zehn. Prominente Beispiele:
Trinkflaschen-Hersteller Sigg
Für 16 Millionen Franken ging der Trinkflaschen-Hersteller Sigg in chinesische Hände über. Die Firma Haers Vacuum Containers hat sich die Firma aus Frauenfeld gekauft, wo 65 Angestellte arbeiten.
Airline-Caterer Gategroup
1,4 Milliarden Franken hat der chinesische Mischkonzern HNA für den Airline-Caterer Gategroup bezahlt. Zuvor haben sich die Chinesen bereits die Ex-Swissair-Töchter Swissport und SR Technics gekauft.
Luzerner Traditionshaus Palace
Der chinesische Unternehmer Yunfeng Gao hat ein Faible für Schweizer Hotels der Spitzenklasse. Er will das Luzerner Traditionshaus Palace wieder zu einer Topadresse machen. Dafür lässt er 100 Millionen springen.
Uhrenwerkherstellerin Eterna
Auch Eterna, die Uhrenwerkherstellerin aus Grenchen SO, hat einen chinesischen Besitzer. Die Haidian-Gruppe kauft die Firma mit 70 Angestellten für 15 Millionen Franken.
Batterienhersteller Leclanché
Batterienhersteller Leclanché aus Yverdon-les-Bains VD ging eine strategische Allianz mit der chinesischen Narada Power ein. Die beiden Firmen wollen gemeinsam in China produzieren.
Netstal Maschinen
Netstal Maschinen aus Näfels GL ging für über 950 Millionen Franken an ChemChina. | Patrik Berger
Schweizer Unternehmer können ein Lied davon singen: Chinesen sind scharf auf ihre Firmen. Immer wieder flattern Angebote aus China ins Haus. Nicht alle können der Kohle aus dem Reich der Mitte widerstehen. Mit Abstand am meisten bezahlte der Staatsbetrieb ChemChina für den Basler Agrochemiekonzern Syngenta – 43 Milliarden Dollar! Und das erst noch in bar!
2016 kauften sich chinesische Investoren neun Firmen, 2015 waren es zehn. Prominente Beispiele:
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Airline-Caterer Gategroup
1,4 Milliarden Franken hat der chinesische Mischkonzern HNA für den Airline-Caterer Gategroup bezahlt. Zuvor haben sich die Chinesen bereits die Ex-Swissair-Töchter Swissport und SR Technics gekauft.
Luzerner Traditionshaus Palace
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Uhrenwerkherstellerin Eterna
Auch Eterna, die Uhrenwerkherstellerin aus Grenchen SO, hat einen chinesischen Besitzer. Die Haidian-Gruppe kauft die Firma mit 70 Angestellten für 15 Millionen Franken.
Batterienhersteller Leclanché
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Netstal Maschinen
Netstal Maschinen aus Näfels GL ging für über 950 Millionen Franken an ChemChina. | Patrik Berger