Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die Nationalbank hat die Schweizer Hotelbranche in eine schwierige Situation gebracht. Der Franken ist überbewertet, ausländische Gäste bleiben aus.
Diese Entwicklung sei auch am Robinson Club nicht spurlos vorübergegangen, teilte das Mutterunternehmen Clubhotel Schweiz am Dienstag mit. Deshalb gebe es keine andere Lösung als dicht zu machen.
55 000 Logiernächte weniger
Die Clubhotel Schweiz sei gezwungen, im Sinne des gesamten Unternehmens wirtschaftlich zu agieren. Damit schliesst eines der grössten Hotels in der Region. 130 Zimmer boten 55 000 Logiernächte im Jahr.
«Das ist eine negative Botschaft, die uns sehr trifft», sagte der Unterengadiner Tourismusdirektor Urs Wohler auf Anfrage. Das Robinson Club Schweizerhof sei ein sehr wichtiges Hotel für die Destination.
Direkte Auswirkungen auf gesamte Region
Die Schliessung werde sich direkt auswirken auf die ganze Region und auf die Bergbahnen, die Skischule, die Lieferanten und die Gemeinde.
Zur Begründung des Unternehmens, das Hotel werde wegen des starken Frankens geschlossen, sagte Wohler: «Das ist eine Flucht, die ich nicht gerne sehe.»
Der Fluch des Bündnerlands
Im Bündnerland waren im vergangenen Jahr gleich zwei Hotels von finanziellen Problemen betroffen. Das Luxushotel Waldhaus in Flims (GR) musste erst im April die Bilanz deponieren.
Über 900 Aktionäre verloren ihr Geld. Eine Auffanggesellschaft mietete das Hotel vom Konkursamt und hält den Betrieb aufrecht. Für die Gäste blieb und bleibt das Waldhaus also stets geöffnet.
Anfang 2014 eröffnete in Davos (GR) das «Goldene Ei», das Intercontinental. Nicht einmal ein halbes Jahr später musste der Betrieb Insolvenz anmelden.
Bringt Stoffel die Trendwende?
Bleibt die Frage, ob der Unternehmer Remo Stoffel den Fluch brechen kann. Denn er plant in Vals (GR) ein Megahotel. Ein 381 Meter hoher Turm aus Glas soll reiche Touristen in das Tal locken. (SDA/awp/ogo)