Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses und der seither volatile Kurs beschert vielen Automanagern schlaflose Nächte. Zu recht erwartet der Konsument, dass aus dem Ausland importierte Neuwagen billiger werden. Nur: So einfach ist das nicht. Amag-CEO Morten Hannesbo erklärt: «Wir arbeiten», so der Chef über die Marken Audi, Seat, Skoda und VW, «mit Hochdruck an Lösungen mit den Lieferwerken, um einen Währungsausgleich zu erhalten.» Die Amag hat gegenüber dem Volkswagenkonzern in Wolfsburg aber eine ungünstige Position, weil sie ihre Fahrzeuge in Schweizer Franken einkauft und somit keinen Währungsvorteil hat.
Während Audi-, Seat-, Skoda- und VW-Händler ihren Kunden also (noch) keinen grosszügigen Währungsbonus auf Neuwagen anbieten können, gibts wenigstens auf junge Occasionen bei Amag-Garagen Euro-Rabatte von bis zu 10 000 Fr.
Schneller als Branchenriese Amag (fast ein Drittel Marktanteil) reagierte Mercedes Schweiz. Schon vor über einer Woche kündigte Mercedes-Chef Marcel Guerry Preissenkungen von 18 Prozent auf sämtliche Mercedes- und Smart-Neuwagen an. Und trat damit eine richtige Rabattwelle los.
Dem «SonntagsBlick» sagte Guerry: «Mit unserer schnellen Entscheidung möchten wir Frau und Herr Schweizer signalisieren, dass es keinen Grund gibt, ein Fahrzeug im Ausland zu erwerben.»
Das Beispiel Mercedes hat Schule gemacht: Mittlerweile bieten Abarth, Alfa, BMW, Citroën, Dacia, Fiat, Ford, Jeep, Honda, Hyundai, Lancia, Mitsubishi, Nissan, Opel, Peugeot, Renault, Subaru, Suzuki, Toyota und Volvo Währungsboni an.
Die nun günstigeren Preise haben Schattenseiten. Später, beim Eintausch, sind diese Fahrzeuge als Occasionen ebenfalls weniger wert. Und so leidet auch das Occasionsgeschäft unter dem Eurozerfall.