Die US-Modekette Urban Outfitters hatte ein Shampoo namens «Suicidal Hair», zu deutsch «lebensmüdes Haar», auf den Markt gebracht. In den Regalen blieb das Produkt nicht lange, denn die Entrüstung darüber war gross.
Viele machen sich auf Twitter Luft, nennen die Aufmachung verantwortungs- und geschmacklos. Ein Produkt der Reihe heisst etwa «Peachy Head», offensichtlich in Anlehnung an Beachy Head, eine Felsspitze an der englischen Südküste. Viele Menschen stürzten sich schon von diesen Klippen.
Umso schlimmer, wirbt das Produkt auf der Rückseite mit einem Büschel Haar, das sich effektiv von einer Klippe stürzt. Die Angaben auf der Tube versprechen «deine Locken von einem Zustand totaler Depression zurückzuholen.» Dass das Produkt mit psychischen Störungen wirbt, missfällt vielen.
Die britische Herstellerfirma Anatomicals zeigte sich gegenüber «Buzzfeed News» vom Shitstorm überrascht. So habe es jahrelang keine Beschwerden gegeben. Dennoch habe man sich nun entschieden, das Produkt von den Regalen zu nehmen, auch von jenen bei Urban Outfitters.
Urban Outfitters provoziert immer wieder
Die Modekette hat sich mit dem umstrittenen Shampoo nicht das erste Mal Kritik eingebrockt. So sorgte ein Pulli Ende 2014 für einen Aufschrei, weil darauf scheinbar Blutspuren zu sehen waren.
Geschmacklos war der Pulli erst recht, weil darauf «Kent State University» stand. Eine amerikanische Uni, an der im Mai 1970 die Nationalgarde vier Studenten während eines Protests gegen den Vietnamkrieg erschoss.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass Urban Outfitters offenbar mit System vorgeht. So brachte die Modekette auch schon ein T-Shirt auf den Markt, das mit einem Stern auf der Brust verdächtig an die Judensterne in Nazideutschland erinnerte.