Elon Musk (46) hält künstliche Intelligenz (KI) für so gefährlich wie Atomwaffen. Jetzt bat der Tesla-Gründer die Vereinten Nationen in einem Brief, die Menschheit vor intelligenten Kampfrobotern zu bewahren.
Autonome Waffen als Büchse der Pandora
«Autonome Waffen drohen die dritte Revolution der Kriegsführung zu werden», schreibt Musk. Kriege könnten viel grösser als bisher und schneller geführt werden, als der Mensch ihnen folgen könne. «Wenn diese Büchse der Pandora einmal geöffnet ist, wird man sie nur schwer schliessen können», heisst es in dem Appell. Unterschrieben haben ihn 116 Forscher und Unternehmer, sieben davon aus der Schweiz.
Darunter: Jürgen Schmidhuber (54). Er forscht bei Lugano TI an KI und ist damit weltweit führend. Für Elon Musk untersuchte er schon die negativen Folgen der KI-Forschung.
«Unsere Erfindungen werden nicht nur zum Guten verwendet»
Die von Schmidhuber entwickelte Lern-Programmierung Long Short Term Memory (LSTM) hilft Milliarden Handys etwa bei der Spracherkennung. LSTM könne aber auch lernen, Drohnen zu steuern, sagt Schmidhuber zu BLICK. «Unsere Erfindungen werden also nicht nur zum Guten verwendet, sondern auch für militärische Anwendungen.»
Den Brief habe er unterschrieben, weil man Ängste vor cleveren Waffen ansprechen müsse, sagt Schmidhuber. Er bleibt aber pessimistisch: «Der Appell wird die Entwicklung autonomer Waffen nicht stoppen.»