Folge der Corona-Krise
Ausländische Millionäre strömen in die Schweiz

Die Millionäre der Welt tummelten sich in den letzten Jahren lieber ausserhalb der Schweiz. Doch seit Corona hat sich das verändert. Nun zählen Schweizer Qualität wie Freiheit und Stabilität wieder.
Publiziert: 13.06.2021 um 15:55 Uhr
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Aktualisiert: 13.06.2021 um 16:01 Uhr
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Die Skyline von St. Moritz steht bei ...
Foto: Filip Zuan / St. Moritz Tourismus

Die Schweiz ist bei reichen Ausländern so beliebt wie schon länger nicht mehr. Der Grund: Corona und die Freiheit, die in der Schweiz immer noch sehr hochgehalten wird.

Offizielle Zahlen über den Zuzug von Millionären in die Schweiz gibt es zwar keine, doch Experten beobachten einen deutlichen Anstieg. «Wir registrieren, dass die Anfragen für eine Niederlassung in der Schweiz innert Jahresfrist um 30 bis 40 Prozent zugenommen haben», sagt Christian Kälin der «NZZ am Sonntag». Kälin ist Präsident von Henley & Partners, einer Beratungsfirma für Aufenthaltsbewilligungen.

Ausschlaggebend dafür ist die politische und wirtschaftliche Stabilität. Die freiheitsliebende Tradition der Schweiz werde von vielen ausländischen Kunden als grosser Vorteil eingestuft, zitiert die Zeitung Frédéric Rochat von der Genfer Privatbank Lombard Odier. So seien zum Beispiel die Ausgangssperren in der Schweiz viel weniger rigid ausgefallen als in anderen Ländern. In schwierigen Zeiten kämen die Stärken der Eidgenossenschaft am besten zum Tragen.

Die geringe Verschuldung der Schweiz ist ein weiterer Trumpf: «Vermögende beobachten die Haushaltsdefizite in vielen Ländern aufmerksam, denn diese führen über kurz oder lang zu höheren Steuern», so Banquier Rochat.

Die steigende Nachfrage von wohlhabenden Ausländern ist bereits auf dem Immobilienmarkt spürbar. In St. Moritz GR wurden allein im ersten Quartal dieses Jahres Liegenschaften im Wert von 300 Millionen Franken gehandelt. Das übertrifft die gesamten Verkäufe des Jahres 2019. Getrieben wird die Nachfrage vor allem von Deutschen, Italienern, Briten aber auch wieder vermehrt von Russen, die in den letzten Jahren St. Moritz eher den Rücken gekehrt, Gstaad BE und vor allem den französischen Nobelkurort Courchevel vor dem Engadin bevorzugt haben. (SDA/koh)

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