Rund 140'000 Besuchende feierten am Flughafen-Fest
Rund 140'000 Besucherinnen und Besucher haben am Wochenende am dreitägigen Fest des Flughafens Zürich-Kloten sein 75-jähriges Bestehen gefeiert. Am Sonntag kam es beim Eingang und Ausgang zu einem grossen Gedränge. Die Leute musste gestaffelt das Gelände verlassen, was zu Frust bei den Menschen führte.
Der Schritt sei jedoch nötig gewesen, um zu verhindern, dass der Bushof und die Zugperrons übergelaufen seien, teilten die Organisatoren am Sonntagabend mit. Die Situation auf dem Festgelände habe sich nach rund 90 Minuten wieder entspannt. Das Flughafenfest habe wie vorgesehen beendet werden können.
Dank des Einsatzes zahlreicher Helferinnen und Helfer und der guten Zusammenarbeit aller Flughafenpartner verliefen laut den Organisatoren die Aufbauarbeiten und Vorbereitungen ohne Zwischenfälle.
«Riesen-Puff für Passagiere – verpasse Flug»
Nicht nur Fussgänger erleben das perfekte Chaos am Flughafen. Auch Autofahrer müssen sich gedulden. «Parkhaus 6, Stockwerk 10, bereits 55 Minuten und kein Meter weiter!», schreibt ein Leser.
«Ich muss geschäftlich dringend einen Flug erwischen. Aber werde ihn voraussichtlich nicht schaffen. Man könnte meinen, der Flughafen Zürich ist nicht für einen solchen Andrang ausgestattet und es wäre der erste Grossevent», ärgert er sich.
Einige Lenker würden gar bereits an der Seite parkieren.
Ein anderer Leser hat 1,5 Stunden gebraucht, um bei Check In 1 und 2 durchzufahren. «Der Flughafen feiert sich selber und kreiert dabei für seine Passagiere ein Riesen-Puff. Das kann nicht sein, dass man 90 Minuten braucht um jemanden beim Abflug abzuladen. Da hat die Organisation versagt.»
Frau zusammengebrochen – Besucher werden nervös
Das Chaos am Flughafen zerrt nicht nur an den Nerven der Besucher. Eine Frau ist im Gedränge offenbar zusammengebrochen, schreibt «20 Minuten». «Die ältere Dame ist kollabiert, verschiedene Personen verteilen jetzt Wasser auf dem Areal.»
Zahlreiche Besucher machen ihrem Ärger Luft. «Viele Leute hatten richtig Panik und wurden auch zunehmend aggressiv», berichtet ein Blick-Leser, der es nach einer Stunde in der prallen Sonne rausgeschafft hat.
«Was ist mit dem Sicherheitsdispositiv?», fragt sich ein anderer Mann. Das hat sich wohl auch eine Mutter gefragt, die mit ihrem Kind vor Ort war. «Wir standen fast eine Stunde kurz vor dem Eingang. Es ging aber nichts mehr und wir wurden nicht mal darüber informiert, was läuft. Die Leute wurden nervös und ruften, sie sollen informieren, sonst stürmen wir den Eingang. Ich bin dann mit meinem Kind aus Sicherheitsgründen umgekehrt.»
Flughafen-Fest-Besucher stecken fest – «Es ist der Horror»
Am Sonntag liessen es sich viele Leute bei schönem Wetter nicht nehmen, das Flughafen-Fest zu besuchen. Am frühen Nachmittag war es einigen Leuten aber nicht mehr so nach Feiern zumute. Mehrere Blick-Leser melden, dass die Leute das Areal nicht verlassen können. «Grosses Chaos! Die Leute stecken fest und können nicht raus, bei 27 Grad», schreibt ein Leser. «Die Stimmung ist sehr unfestlich», erzählt eine andere Besucherin. «Es ist der Horror», schreibt ein dritter. «Wir stehen bereits seit 30 Minuten am selben Ort. Das ist eine komplete Fehlplanung.»
Auf den Aufnahmen hört man Durchsagen, wonach die Besucher um Verständnis gebeten werden. «Aufgrund des hohen Besucherandranges erfolgt der Ausgang vom Festgelände Tango aus Sicherheitsgründen gestaffelt», lautet der Hinweis. Das Problem sei, dass die ÖV-Perrons überfüllt seien. Die Menschen könnten deshalb weder rein noch raus.
Die Stimmung in der Menge wird zunehmend angespannter. Die Leute pfeifen und buhen. «Verdammte Scheisse», ruft jemand. Und sogar ein Rettungswagen kann nicht mehr rausfahren.
«Geburtstage soll man feiern!»
Ist das Flughafenfest nicht nur einfach eine grosse PR-Sause des Flughafens? CEO Lukas Brosi: «Selbstverständlich versuchen wir den Besuchern des Festes auch mitzugeben, was der Nutzen der Luftfahrt ist. Für die Bevölkerung, den Tourismus und die Wirtschaft – und als positiven Ort darzustellen.» Der Flughafen lebe schliesslich von den Menschen und vielen positiven Geschichten.
Er betont aber: «Wir haben eine Verantwortung, dass Reisen nachhaltiger wird. Heute hatten wir eine Premiere, die Flugstaffel ist mit synthetischem Treibstoff geflogen.» Brosi steht auf moderne Flugzeuge. «Mein Lieblingsflugzeug ist eine Triple-7. Ganz toll zum Reisen. Ich freue mich auch auf die neue A350 der Swiss.»
Alain Berset: «Ich bewerbe mich nicht als Pilot!»
In einer launigen Rede witzelte Bundespräsident Alain Berset über die Grösse des Zürcher Flughafens, pries aber etwas ernsthafter dessen Erfolg und Bedeutung. Sein Auftritt habe nichts mit dem Rücktritt aus dem Bundesrat zu tun, «ich bewerbe mich hier nicht als Pilot», scherzte er.
Berset pries den «faszinierenden Mikrokosmos» Flughafen, mit all den Mitarbeitenden, die einen möglichst reibungslosen Ablauf bieten würden. Die Zukunftsfreudigkeit der Nachkriegsjahre, als der Flughafen gebaut wurde, wünschte er sich heute wieder, sagte Berset.
Edelweiss tauft A320
Die Edelweiss taufte am frühen Abend die HB-JLR auf den Namen «Villars sur Ollon». Wie kommt das? Bei der Edelweiss kommen nur Namen von Ortschaften in Frage, in der Edelweisse wachsen.
Jokertag fürs Flughafenfest
Bruno Spörri (68) und Sohn Henry (12) aus Bauma ZH sind dabei, als die Tiger-Jets zusammen mit einer Maschine der Helvetic Airways das Publikum unterhalten. Henry hat dafür an der Schule extra einen Jokertag eingezogen. «Die Anflüge Vollgas aufeinander sind schon cool», sagt er.
Kindheitsträume gehen in Erfüllung
Er war der Höhepunkt für viele Kinder: Der Helikopter der Kantonspolizei Zürich. Erst recht, weil man ihn auch von Innen anschauen und auf dem Sitz des Piloten Platz nehmen konnte.
Sonja Zöchling zurück am Flughafen
Blick trifft eine weitere Schweizer Aviatik-Legende: Sonja Zöchling (67). Sie hat 36 der 75 Jahre des Flughafens Zürich aktiv miterlebt. Die langjährige Pressesprecherin des Flughafens, durfte das Flughafenfest natürlich nicht verpassen.