Die Fleisch-Betrüger der Carna Grischa aus Landquart GR (Firmenslogan «Mehr Fleisch fürs Geld») sind jetzt im Visier von Staatsanwaltschaft und Polizei (BLICK berichtete).
Auch bei den Lieferanten von Carna Grischa, die auf deren Homepage als Partner mit Firmenlogo aufgeführt sind, gehen die Wellen hoch.
Lieferanten sind sauer
Die meisten stellen ihre Lieferantenbeziehung zur Bündner Skandal-Firma jetzt auf den Prüfstand. «Wir haben alle Lieferungen an Carna Grischa gestoppt», sagt Verkaufsleiter Andi Schmal von der Frifag zu Blick.ch.
Der Geflügelproduzent aus Märwil TG hat heute nach eigenen Bekunden sogar eine Warensendung zurückgeholt, die sich schon auf halbem Weg nach Landquart befand. Die Angst, den guten Ruf zu verlieren, sei gross. Frifag selbst habe gesetzeskonform geliefert und etikettiert.
LePatron fordert: «Weg mit dem Logo»
Pasteten- und Terinenlieferant LePatron, ein Unternehmen der Orior-Gruppe, forderte heute von Carna Grischa, «das LePatron-Logo unverzüglich bis zur Aufklärung des Falles von der Carna-Grischa-Website zu nehmen». Diesselbe Forderung stellt die Gustav Spiess AG. Der Fall sei eine Katastrophe für die ganze Branche.
Auch die Fleischtrocknerei Churwalden mit der Marke Grischuna überprüft nun die Beziehung zu Carna Grischa. Die Lieferungen an die Bündner sind allerdings nicht gestoppt worden.
So auch bei Ospelt Food mit der Marke Malbuner. Man sei ein kleiner Lieferant und liefere nur Schweizerfleisch. Unbeantwortet liess die Firma die Frage, ob man weiter Kunde der Carna Grischa bleibe.
Bell befürchtet Imageverluste
Fleischriese Bell befürchtet ebenfalls Imageverluste. «Wir haben von Carna Grischa heute verlangt, dass sie Stellung beziehen», sagt ein Sprecher. Bell beliefere die Landquarter Firma mit Fleisch- und Geflügelprodukten. Bis auf weiteres gelte ein Lieferstopp.
Bei Carna Grischa liefen die Telefone heute Vormittag heiss. Man hat sich inzwischen mit einem Schreiben an die Kunden und Lieferanten gewandt. Doch auf der Website wird der Fleisch-Skandal totgeschwiegen.