Beate Uhse geht sich selbst an die Wäsche: die bekannte Erotikverkäuferin will im laufenden Jahr 16 Filialen schliessen und den Katalog einstellen. Zuletzt hat sie den Firmensitz von Flensburg nach Hamburg verlegt und mehr als 150 Arbeitsplätze gestrichen, um Kosten zu sparen.
Letztes Jahr ging der Umsatz auf 129 Millionen Euro zurück. Unter dem Strich stand ein Verlust von 18,4 Millionen Euro, berichtet der Nachrichtensender «N24». Grund: Beate Uhse besitzt zwar immer noch eine sehr hohe Markenbekanntheit, doch die Geschäfte laufen seit Jahren immer schlechter. Das einst so wichtige DVD-Geschäft ist durch das Internet weitgehend weggefallen.
Nach schweren Verlusten im Vorjahr wolle man in diesem Jahr wieder ein ausgeglichenes Ergebnis im laufenden Geschäft schaffen, teilte das Unternehmen heute in Hamburg mit. Die Uhse-Aktie zuckte kurz, und notierte weiter dann unverändert zum Vortag.
Wie will man die «schwarze Null» schaffen? Der Vorstand werde die Strategie noch konsequenter an den Kundenbedürfnissen ausrichten, heisst es. «Beate Uhse ist nach wie vor der Branchenpionier, ohne die es die Öffnung des Marktes niemals gegeben hätt», sagt Chef Kees Vlasblom. Er will den E-Commerce-Ausbau forcieren.
Beate Uhse wolle mittelfristig das führende Unternehmen für erotischen Lifestyle und Sexual Wellbeing in Europa werden.
In der Schweiz war bereits vor neun Jahren Schluss mit den Uhse-Shops: Am 30. April 2007 gingen die letzten Lichter in den stationären Schweizer Shops mit der einst auffälligen Reklametafel von Beate Uhse aus. (uro)