Die Migros hat Gesundheit schon früh als Wachstumsmarkt erkannt. Mit der Wahl von Fabrice Zumbrunnen (47) zum neuen Konzernchef bestätigte sie letzte Woche den Willen zum weiteren Ausbau von Freizeitanlagen, Fitness- und Gesundheitszentren. Vielleicht betreibt die Migros künftig auch Spitexen oder steigt gar ins Spitalgeschäft ein? Letzteres stritt Noch-Chef Herbert Bolliger (63) immer ab.
Das ruft Coop-Chef Joos Sutter (52) auf den Plan. Der Rivale aus Basel will beim Wachstumsmarkt der Migros nicht das Feld überlassen. Auf Anfrage von BLICK heisst es: «Coop sieht das Thema Gesundheit und Bewegung als wichtigen Grundpfeiler ihrer Strategie.» Deshalb habe man sich im Frühjahr 2016 an den der Fitnesscenter-Kette Update Fitness beteiligt, sagt Sprecher Ramón Gander.
Coop eröffnet eine Reihe neuer Fitnessfilialen
Deren Netz soll nun weiterwachsen. Anfang April wird ein Fitnesscenter am Basler Bahnhof eröffnet. Im Mai folgt eines in Aarau und eines in Oberwil BL. Zudem sind Eröffnungen in Landquart GR und Neuhausen SH geplant.
«Wir sind mit den bisherigen Erfahrungen sehr zufrieden und sehen weiteres Potenzial in diesem Bereich», sagt Gander. Doch auch jene Kunden, die bereits krank sind, will Coop ansprechen. Das Netz der Apotheken Coop Vitality solle mittelfristig von 69 auf 100 Apotheken wachsen, kündigt er an.
Von Gesundheitszentren, wie sie die Migros betreibt, lässt Coop aber (noch) die Finger. Ein Einstieg in den Bereich sei vorerst nicht geplant. Doch auch Chef Sutter hat begriffen, dass sich das Bedürfnis nach körperlichem Wohlbefinden zu Geld machen lässt.