Der Schweizer Wirtschaftsmotor brummt. Die Städte sind dennoch finanziell unter Druck geraten. Vor allem die Deutschschweizer Städte leben auf Pump.
Der Schweizerische Städteverband hat seine Mitglieder nach deren Finanzen gefragt. 85 Städte nahmen teil. Das Ergebnis ist ernüchternd. Sieben von zehn Städten rechnen nächstes Jahr mit einem Minus.
Auf Pump lebt vor allem Wallisellen (ZH). Gemessen am Aufwand fiel das Defizit dort am grössten aus. 9,4 Prozent des Aufwands sind nicht durch Einnahmen gedeckt. Das Zürcher Städtchen gönnt sich dennoch eine Steuersenkung.
Auf den weiteren Rängen der grössten Defizit-Städte folgen Langenthal (minus 8,9 Prozent) und der Bündner Nobelskiort St. Moritz (minus 8,2 Prozent). St. Moritz muss 2015 deswegen die Steuern erhöhen.
Romands besser als die Deutschschweizer
Am besten steht Lenzburg AG da. 2015 schliesst es mit einem Plus von 6,2 Prozent ab.
Die Romands wirtschaften etwas solider als die Deutschschweizer. Mit einem Defizit rechnen in der Romandie rund 62 Prozent der Städte und städtischen Gemeinden, während es in der Deutschschweiz etwas mehr als 70 Prozent sind.
Elf Städte muss die Steuern erhöhen. Das sind Lausanne, Olten, Opfikon, Bassersdorf, Gland, Kloten, Küsnacht, St. Moritz, Wettingen, Wetzikon und Worb.
Martin Tschirren warnt: «Die Finanzen der Städte sind angespannt. Neue Belastungen oder Steuerausfälle - etwa durch die Unternehmenssteuerreform - sind nicht verkraftbar.»