Eben noch hatten sich US-Präsident Donald Trump (72) und Chinas Staatschef Xi Jinping (65) auf einen 90-tägigen «Waffenstillstand» im Steuerstreit geeinigt, schon ist wieder einer neuer Konflikt entflammt. In Kanada wurde Meng Wanzhou, die Finanzchefin des chinesischen Technologiekonzerns Huawei, verhaftet.
Offenbar soll die Tochter des Firmengründers gegen Sanktionen verstossen haben, welche die USA gegen den Iran verhängt hatten. Die USA fordern deshalb die sofortige Auslieferung der Top-Managerin.
Tiefster Stand seit 2017
Die Börsen reagieren heftig auf die Verhaftung, die Anleger befürchten eine erneute Eskalation des Handelskrieges zwischen China und den USA. So schloss der Schweizer SMI 3,1 Prozent tiefer als am Mittwoch. Der Euro Stoxx 50 verlor 3,3 Prozent. Der deutsche DAX gar 3,9 Prozent. Auch der französische CAC 40 tauchte um 3,2 Prozent. Er sackte auf den tiefsten Stand seit Februar 2017. Der Dow Jones startete mit 2,9 Prozent im Minus.
China, das gerade erst im Handelsstreit mit den USA einen «Waffenstillstand» vereinbart hatte, reagierte mit scharfem Protest gegen die USA und Kanada auf die Festnahme. Man habe Washington und Ottawa dazu aufgefordert, «die festgenommene Person umgehend zu entlassen», sagte der chinesische Aussenamtssprecher Geng Shuang in Peking.
Huawei weist Schuld von sich
Huawei kritisierte in einem Statement, der Konzern habe nur wenige Informationen erhalten, was der Managerin überhaupt vorgeworfen werde. Dem Unternehmen sei kein Fehlverhalten bekannt, man halte sich an alle Gesetze und Regulierungen, inklusive Exportkontrollen und Sanktionen der Vereinten Nationen sowie der USA und der EU.