Fernbusse
Fernbusanbieter Domo Reisen lässt sich in die Karten blicken

Der Fernbusanbieter Domo Reisen rechnet damit, trotz günstiger Tickets seine Verbindungen innerhalb der Schweiz bald profitabel anbieten zu können. Einer möglichen Konkurrenz zur Flixbus sieht das Unternehmen gelassen entgegen.
Publiziert: 29.06.2017 um 15:28 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 18:30 Uhr
Das Busunternehmen Domo Reisen will ab Dezember die Strecken St. Gallen-Genf, Chur-Bern und Zürich-Lugano bedienen.
Foto: Domo Reisen AG

«Wir rechnen fest damit, dass wir vom Bundesamt für Verkehr (BAV) die Konzession bekommen und den Betrieb zum SBB-Fahrplanwechsel im Dezember aufnehmen können», sagt Patrick Angehrn, Leiter Linienbusverkehr Schweiz bei Domo Reisen, in der neusten Ausgabe des Branchenmagazins «Travel Inside» vom Donnerstag.

Das Busunternehmen will zweimal täglich und in beide Richtungen die Strecken St. Gallen - Genf, Chur - Bern und Zürich - Lugano bedienen. «Wir werden 50 Prozent günstiger sein als die Bahn, ob mit oder ohne Halbtax», verspricht Angehrn. Ein Billett von Zürich nach Bern soll mit Halbtax bereits für 11,75 Franken zu haben sein und eines von Basel nach Zürich für 9,75 Franken.

«Wir investieren 3,5 Millionen Franken in die sechs neuen Busse, was zeigt, dass wir an das Geschäft glauben», sagt Angehrn weiter. «Wir gehen davon aus, innert Jahresfrist profitabel zu arbeiten».

Bereits im Mai hatte Domo Reisen vom BAV grünes Licht für drei Testfahrten erhalten. Sollte Domo Reisen die Konzession tatsächlich erhalten, würde erstmals ein einheimischer Fernbusanbieter auf Schweizer Strassen rollen.

Ausländische Konkurrenten unterliegen in der Schweiz noch dem sogenannten Kabotageverbot. Sie dürfen Passagiere nur von der Schweiz ins Ausland oder vom Ausland in die Schweiz transportieren, nicht aber innerhalb der Landesgrenzen. Allerdings entschied der Nationalrat im März gegen den Willen des Bundesrates, den Fernbusverkehr in der Schweiz zu liberalisieren. Als nächstes ist der Ständerat am Zug.

Das deutsche Unternehmen Flixbus hat bereits signalisiert, auch Verbindungen innerhalb der Schweiz anbieten zu wollen. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben in der Vorphase, ein entsprechendes Gesuch zu stellen.

Patrick Angehrn von Domo Reisen glaubt allerdings nicht daran, dass Flixbus mit nationalen Strecken in die Schweiz kommen wird. Dazu seien die Bedingungen zu streng: «Sie müssten - was wir gerade tun - extra Busse bauen mit rollstuhlgerechtem WC und Behindertenplätzen. Zudem müssen GA und Halbtax gelten und man soll am SBB-Schalter nahtlos Tickets für Bahn und Fernbus lösen können», so Angehrn.

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