Fernbusriese und Fernzug-Startup kooperieren
Gibts bald einen Flixzug?

Der Fernbusriese Flixbus kooperiert mit dem Fernzug-Start-up Locomore. Die beiden Billiganbieter wollen sich miteinander vernetzen.
Publiziert: 16.08.2017 um 12:03 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:42 Uhr
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Rollten bereits für ein paar Monate durch Deutschland: Die Züge des Fernzug Startups Locomore.
Foto: imago stock&people
Ulrich Rotzinger

Der grüne Flixbus und das orange Fernzug-Startup Locomore spannen zusammen. Die Rede ist von einer grossangelegten Kooperation. Nicht nur farblich macht diese Sinn: «Intermodale Konzepte wie die Kombination aus Fernbus und Zug funktionieren bereits in anderen Ländern», schreibt Flixbus-Chef André Schwämmlein in einer Medienmitteilung. «Wir glauben, dass die Vernetzung von öffentlichen Verkehrsmitteln (...) die Zukunft der Mobilität ist.»

Ab sofort verkauft sein Unternehmen Tickets für Locomore-Verbindungen über die Flixbus-Plattform im Internet. 

Seit Dezember 2016 rollten die orange leuchtenden Privatzüge von Locomore in Deutschland zwischen Berlin und Stuttgart. Im Mai 2017 musste der Konkurrent der Deutschen Bahn Insolvenz anmelden und die Zugverbindung einstellen. Aus der Insolvenz gerettet hat Locomore der tschechische Bahnbetreiber Leo Express. Dieser betreibt auch eine Busflotte. 

Netze verschmelzen von Bus und Schiene

Mit Leo kooperiert Flixbus bereits seit 2015 in Tschechien. Die neue Kooperation dient dazu, Locomore wieder auf die Spur zu bringen. Die Zusammenarbeit läuft über das von Flixbus neugegründete Unternehmen FlixTrain.

Tatsächlich kündigt der Fernbusriese die Wiederaufnahme des Zugbetriebs auf der Trasse Berlin – Stuttgart auf den 24. August 2017 an – mit Halten in Hannover, Frankfurt oder Heidelberg. Und das wie gewohnt zu Billigpreisen: Tickets für die Zugstrecken quer durch Deutschland gebe es bereits ab 9,90 Euro, heisst es. Fahrtdauer für die gesamte Strecke: knapp sieben Stunden.

So verschmelzen im Nachbarland die Netze von Fernbus und Fernzug. Bereits arbeitet Flixbus in Österreich mit der Westbahn zusammen. Der Fokus soll laut Schwämmlein aber klar auf dem Fernbus mit der Flotte von 1500 Fahrzeugen liegen. Das sagte er auch im Interview mit BLICK im Dezember 2016.

Gefragt nach seinen Träumen antwortete Schwämmlein: «Wir werden jetzt nicht Essen ausliefern wie Uber. In absehbarer Zeit werden auch noch keine grünen Züge fahren. In Österreich verkaufen wir allerdings schon Fahrkarten in Kooperation mit der Westbahn.»

Die Vision eines grün-orangen Flixzuges rückt mit der neuen Kooperation nun ein kleines Stückchen näher.

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