Fast keine Woche ohne Turbulenzen in der europäischen Luftfahrt: Nun hat es den deutschen Ferienflieger Small Planet getroffen. Dieser hat Insolvenz in Berlin angemeldet, wie das Portal airliners.de berichtet.
Der Grund: Die kleine Fluggesellschaft hat sich offenbar bei der Expansion nach dem Air-Berlin-Aus bei den Kosten übernommen. Anders als beim Ende von Skywork bleiben die Flugzeuge aber vorerst in der Luft, wie ein internes Schreiben versichert. Das habe man mit dem zuständigen Luftfahrt-Bundesamt vereinbart.
Die verkauften Tickets würden weiter gültig sein. Auch sei das Insolvenzverfahren noch nicht eröffnet. Dieser Schritt ist voraussichtlich für den 1. Dezember geplant.
Das Unternehmen will aber an einer Lösung arbeiten, um den Ferienflieger weiter am Leben zu halten.
Schweizer Passagiere sitzengelassen
Im Sommer hatte Small Planet auch in der Schweiz für Negativschlagzeilen gesorgt. 170 Passagiere, die Ende Juli nach Kreta in die Ferien fliegen wollten, blieben tagelang in Basel stecken. Zuerst war ein technischer Defekt schuld, dann gab es weitere Verspätungen. Am Ende wurde der Flug ganz abgesagt, die Reisenden wurden drei Tage lang immer wieder vertröstet.
Ähnliche Vorfälle mit Small-Planet-Flugzeugen gab es anderswo. Mehr als 20'000 Passagiere hätten Entschädigungsforderungen gestellt, weiss ein Fluggast-Sofortentschädiger gemäss «Stern». Auch deshalb soll das Unternehmen zuletzt die Prognose für das Jahresergebnis intern auf einen Verlust von 30 Millionen Euro korrigiert haben.
Der deutsche Ableger der Small-Planet-Gruppe betreibt sechs Flugzeuge und fliegt als Charter-Airline etwa für die Reiseveranstalter Tui oder Thomas Cook. Zur Gruppe gehören weitere Ableger in Litauen und Polen. (jfr)