Wer ins Ausland reisen will, muss in der Regel geimpft, genesen oder getestet sein. Und weil erst eine Minderheit die zwei Dosen Moderna oder Biontech/Pfizer erhalten hat, gibt es in diesem Sommer einen Ansturm auf die Testzentren. In der Stadt Zürich sind die Kapazitäten zum Start der Ferienzeit bereits knapp. Vereinzelt sind fast alle Termine ausgebucht. Und auch am Flughafen bereiten sich die Anbieter auf eine grosse Nachfrage vor.
Für die Schweizerinnen und Schweizer gehen die PCR-Tests ins Portemonnaie. Gerade das Ferienbudget einer mehrköpfigen Familie wird dadurch arg in Mitleidenschaft gezogen. Ein Vergleich lohnt sich also. Auch, weil die Tests nicht überall gleich teuer sind.
Am Flughafen ist es eher teuer
Gerade am Flughafen in Kloten ZH tobt ein Preiskampf. Das Airport Medical Center ist eher teuer, stellt bis zu 240 Franken in Rechnung. Für einen einzigen Test, der auch noch zu Bürozeiten gemacht werden muss. Die Öffnungszeiten am Wochenende sind «eingeschränkt». Und das Ergebnis kommt im Schneckentempo.
Anders das offizielle Testcenter. Es wird von der ehemaligen Swissair-Tochter Swissport betrieben. Selbstzahler, die es eilig haben, können den Test via Kurier ins nächste Labor schicken lassen. Dafür zahlen sie 195 Franken. Wer es weniger eilig hat, zahlt 149 Franken.
Der teuerste und günstigste Anbieter
Neu eingemietet am Zürcher Flughafen hat sich ein dritter Anbieter. Beim Terminal 1 offeriert das Unternehmen Test & Fly den schnellsten aber wohl auch teuersten PCR-Test des Landes. Das Resultat gibts in 20 Minuten. Die Kosten für den Express-Service: stolze 380 Franken. Immerhin gibts für Familien ein Sonderangebot. Wenn sich fünf Personen testen lassen, beträgt der Gesamtbetrag «nur» 600 Franken.
Das Gegenstück zu Test & Fly ist die Firma Viselio von Niklas Zeller. Sein Unternehmen bietet im Flughafen-Hotel Radisson Blu mit 119 Franken den günstigsten PCR-Test des Landes an – inklusive international gültigem Reisezertifikat.
So viele kostet es im Spital
Viselio ist damit günstiger als der offizielle Tarif des Bundes, der 150 Franken beträgt. Das ist in etwa auch der normale Preis, der in der Schweiz verlangt wird.
Das Kantonsspital Winterthur liegt mit 132 Franken leicht darunter, die Top-Pharm-Apotheke am Zürcher Paradeplatz mit 176 Franken etwas darüber. Die Insel-Gruppe in Bern verlangt 196 Franken. Das Kantonsspital Aarau erhöhte den Tarif jüngst auf 145 Franken, davor waren es 114.50 Franken. 160 Franken verlangen die Luzerner, 169 Franken die Basler.
Preise umstritten
Im nahen Ausland kostet die PCR-Analyse in der Regel die Hälfte, so etwa in Deutschland und Frankreich. In Tschechien sind die Kosten noch tiefer, knapp über 56 Franken kostet dort das Gesamtpaket. Daher sind die Preise umstritten. Die beiden Krankenkassenverbände Santésuisse und Curafutura haben die Laborkosten in der Schweiz wiederholt kritisiert – auch die Kosten der PCR-Tests.
Der Preisüberwacher empfiehlt, «selber zu vergleichen und so den Wettbewerb spielen zu lassen». Und der Laborverband wehrt sich gegen «heikle» Auslandsvergleiche. Er führt an, dass die Personalkosten in der Schweiz deutlich höher seien, dass aber auch Immobilien, Material und Qualitätsauflagen den Preis in die Höhe treiben würden.