In Zeiten hoher Fluktuation müssen sich Schweizer Unternehmen immer wieder Neues einfallen lassen, um Loyalität zu fördern. Früher reichte dazu ein Goldvreneli alle fünf Jahre.
Heute zeigen sich die Firmen viel individueller. Trotzdem sind die Unterschiede gross, wie eine Umfrage der «Handelszeitung» bei 50 Unternehmen zeigt.
Zum Beispiel bei den Grossverteilern: Während die Migros ihren Leuten nach fünf Jahren 1500 Franken oder fünf Ferientage schenkt, gewährt Coop nur gerade einen Coop-Gutschein über 500 Franken. Nach 20 Jahren gibts schliesslich einen zusätzlichen Monatslohn oder 22 Ferientage.
Geschenkgutscheine waren gestern – sollte man meinen. Doch auch die Ikea-Führung zeigt mit eigenen Gutscheinen ihre Wertschätzung. Damit das nicht zu billig wirkt, gibts immerhin einen silbernen Ikea-Pin nach 10 und einen goldenen nach 25 Jahren.
Etwas gar knauserig wirkt das Fünf-Jahres-Geschenk von Novartis. Gerade mal einen Tag «Jubiläumsurlaub» gibt es. Schon besser sind da Swisscom und UBS, die dann je fünf Ferientage schenken. Bei der UBS kann man die Freitage auch in 2000 Franken Cash eintauschen.
Bei Google gibts nichts
Die goldenen Zeiten der Luftfahrt sind definitiv vorbei, wie das Beispiel Swiss zeigt. Die Airline verschenkt erst nach zehn Dienstjahren einen Gratis-Economy-Flug. Allerdings kann man die ganze Familie mitnehmen und das Ziel frei wählen. Auch ein Upgrade in die Business Class ist möglich.
Bei den Versicherungen müssen sich die Angestellten das Geschenk erst mit konsequenter Anbiederung verdienen. Dort entscheidet nämlich nach fünf Jahren der Vorgesetzte über das Präsent. Einzige Bedingung: Es darf nicht mehr als 200 Franken kosten.
Von den 50 angefragten Firmen kennen übrigens nur Google und Easyjet keine Dienstaltergeschenke, wie die «Handelszeitung» schreibt. Zumindest bei Google dürfte das nicht weiter ein Problem sein: Mit Essen, Fitnesscenter, Coiffeur und Massagen umsonst werden die Angestellten schon genug gehätschelt. (alp)