Remo Stoffel (38) will das höchste Gebäude Europas bauen – in seiner Heimatgemeinde Vals GR. 381 Meter soll die «Femme de Vals» in den Himmel ragen. Doch das Projekt des Immobilien-Tycoons steht unter einem schlechten Stern. Schon die Bewilligung von Probebohrungen stösst auf Widerstand.

Stoffels Gegner hat noch mehr finanzielle Feuerkraft als er selber: Der Getränkemulti Coca-Cola kaufte 2002 die Mineralquelle Vals für 190 Millionen Franken. Nun fürchten die Amerikaner, die Bohrungen könnten die Wasserqualität beeinträchtigen.

Stoffels Gesuch um Sondierbohrungen vom 20. Mai «können wir aus verschiedenen Gründen nicht unterstützen», sagt Coca-Cola-Sprecherin Ada Luder. Umfassende geologische und rechtliche Prüfungen hätten zu diesem Entscheid geführt.

Laut Coca-Cola stünde die «Femme de Vals» zum Grossteil in der Quellschutzzone. Laut Stoffel läge sie ausserhalb. Die Geologen beider Seiten treffen sich Ende Monat zu einer Sitzung.

Bedenken gegen die Bohrungen hegt auch die Gemeinde. «Wir dürfen nichts tun, was die Quelle gefährden könnte», sagt Gemeindepräsident Stefan Schmid (44). Neben seinem politischen Amt ist er zu 60 Prozent bei den Mineralquellen angestellt. Bei Fragen, welche diese tangierten, trete er jeweils in den Ausstand.

Stoffel wollte sich zum Widerstand von Coca-Cola nicht äussern. Seinen Zeitplan für das Gesamtprojekt hat er aber schon mal angepasst. Anders als vorgesehen soll die Gemeindeversammlung nicht mehr im laufenden, sondern erst nächstes Jahr über das Projekt entscheiden. Dass es in Frage gestellt sei, verneint Stoffel: «Im Gegenteil, es nimmt täglich konkretere Formen an.»