Fehlen bald noch mehr Produkte in den Coop-Regalen?
Krisengipfel wegen Nestlé-Boykott

Seit über zwei Wochen klaffen Lücken in Coop-Regalen. Der Basler Detailhändler kämpft zusammen mit europäischen Partnern für bessere Einkaufspreise von Nestlé-Produkten. Jetzt gab es ein Krisentreffen.
Publiziert: 03.03.2018 um 15:03 Uhr
|
Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:05 Uhr
1/5
Empfindliche Lücken im Pizza-Regal.
Foto: Blick

Wer bei Coop seine geliebte Buitoni-Pizza kaufen will oder eine Packung Nescafé, der steht noch immer vor leeren Regalen. So schnell dürfte sich daran auch nichts ändern, wie die «Lebensmittelzeitung» berichtet. Coop hat im Februar 150 von 8000 Nestlé-Produkten verramscht und nicht mehr ersetzt, als sie ausverkauft waren.

So will die Einkaufsgemeinschaft Agecore, zu der neben Coop auch fünf weitere grosse Supermarkt-Ketten wie Intermarché (Frankreich) oder die deutsche Edeka gehören, Nestlé zu besseren Einkaufskonditionen zwingen. Bisher blieb der Nahrungsmittelmulti mit Sitz in Vevey aber hart.

Regale bewusst leer gelassen

Immerhin, zu einer weiteren Eskalation im Preiskrieg um die bekannten Markenartikel ist es bisher nicht gekommen, wie die «Lebensmittelzeitung» berichtet. Heisst: Zu weiteren Auslistungen, so werden die bewusst leer gelassenen Regale oder Tiefkühltruhen im Fachjargon genannt, soll es vorerst nicht kommen.

Im Gegenteil: Diese Woche hat Angecore-Chef Gianluigi Farrari eine hochrangige Nestlé-Delegation empfangen. Thema des Krisengipfels: Wie kommt man aus der Sackgasse raus, ohne dass einer der Beteiligten sein Gesicht verliert?

Verschwinden noch mehr Produkte?

Insidern zufolge ist es bei den Gesprächen zu keiner Einigung gekommen. Öffentlich zur Sache äussern wollen sich weder die Detailhändler und Nestlé. Auch Agecore schweigt eisern. Deshalb schliessen Experten nun doch nicht mehr aus, dass die Detailhändler den Konflikt weiter eskalieren lassen und bald weitere Nestlé-Produkte aus den Regalen verschwinden werden.

So kämpfen Schweizer Detailhändler

Kampfmassnahmen haben sich in der Schweiz nach dem Frankenschock 2015 etabliert. Meist setzen die Detailhändler auf Parallelimporte.

2015: Listete Coop deutsche Magazine aus, weil der Preisunterschied zu gross war.

2017: Importierte die Migros-Tochter Migrolino in Polen hergestelltes Coca-Cola.

2018: Seit Anfang Jahr streitet Coop mit Nestlé um Katzenfutter der Marke Felix.

Kampfmassnahmen haben sich in der Schweiz nach dem Frankenschock 2015 etabliert. Meist setzen die Detailhändler auf Parallelimporte.

2015: Listete Coop deutsche Magazine aus, weil der Preisunterschied zu gross war.

2017: Importierte die Migros-Tochter Migrolino in Polen hergestelltes Coca-Cola.

2018: Seit Anfang Jahr streitet Coop mit Nestlé um Katzenfutter der Marke Felix.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.