«Wir stellen fest, dass mehr Familien zuhause gemeinsam (mit Lego) bauen», sagte Vorstandschef Niels B. Christiansen am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Corona habe die Trends, die sich in den vergangenen Jahren abzeichneten, noch beschleunigt. Die Investitionen des Familienunternehmens, etwa in den Internet-Verkauf und Produkt-Innovationen, seien gerade rechtzeitig für die Pandemie gekommen und hätten sich 2020 ausgezahlt. Lego.com habe mehr als doppelt so viele Besucher registriert.
Durch die Schliessung von Schulen und die Einschränkung von Kontakten waren viele Kinder zum Spielen auf die eigenen vier Wände angewiesen, Eltern waren wegen des Trends zum Homeoffice mehr zu Hause. Der Umsatz von Lego kletterte 2020 um 13 Prozent auf 43,7 Milliarden dänische Kronen (umgerechnet 6,5 Milliarden Franken), der operative Gewinn sogar um 19 Prozent auf 12,9 Milliarden Kronen (1,9 Milliarden Franken), wie das Unternehmen mitteilte.
Christiansen war 2017 geholt worden, nachdem die ein Jahrzehnt währende Erfolgssträhne von Lego ins Stocken geraten war. Unter seiner Führung investierte das Unternehmen ins Online-Geschäft und entwickelte neue Varianten seiner Spielsteine, etwa Roboter, die sich über das Smartphone programmieren lassen.
Der Konzernchef will einige hundert Mitarbeiter einstellen, die die Digitalisierung auch im laufenden Jahr voranbringen sollen. Die Ladengeschäfte sollen dabei nicht zu kurz kommen: 2020 seien 134 neue Läden eröffnet worden, 91 davon in China. Im laufenden Jahr sollen allein in China 80 hinzukommen, weltweit 120.
Nicht alle Spielwarenhersteller profitierten von der Krise: Der «Barbie»-Hersteller Mattel wuchs 2020 netto um zwei Prozent, der für «Monopoly» bekannte Hasbro-Konzern büsste acht Prozent an Umsatz ein. Christiansen sagte, Lego habe seinen Weltmarktanteil 2020 um etwa einen Prozentpunkt gesteigert.
(SDA)