Mit der heute angekündigten Trennung von Roman Burger glaubt Unia-Chefin Vania Alleva, die Affäre um Sex-SMS des Zürcher Regionalfürsten ausgestanden zu haben. Damit dürfte sie sich täuschen: Die Personalkommission (Peko) der Unia fordert den Rücktritt von Unia-Geschäftsleitungsmitglied Nico Lutz. Dies berichtet das Schweizer Radio.
Kritische Peko-Mitglieder würden verwarnt oder entlassen, zitiert Radio SRF aus einer Zuschrift eines Peko-Mitgliedes. Der von Leuten wie Burger oder Lutz propagierte aggressive Stil sei ein «Nährboden für Machtmissbrauch». Um Roman Burger seien seit Jahren Gerüchte über sexuelle Belästigung kursiert. Die Führung habe aber nichts unternommen. Als Verantwortlicher für die Region Zürich-Schaffhausen, dem einstigen Herrschaftsbereich Burgers, müsse nun auch Nico Lutz zurücktreten, fordert das Peko-Mitglied. Illusionen macht es sich aber keine: Die Forderungen der Peko würden von der Geschäftsleitung nicht erfüllt.
Unia-Sprecher Pepo Hofstetter weist die Forderung nach einem Rücktritt von Lutz auf Anfrage von BLICK zurück: «Es gibt keinen Grund für einen Rücktritt von Nico Lutz. Er hat im Fall Burger völlig korrekt und rasch gehandelt.» Auch Alleva stellte sich an der heutigen Medienkonferenz hinter Lutz.
Lutz war der Schutzherr von Burger in der Berner Unia-Zentrale. Er wickelte die Affäre um die Vorwürfe wegen sexueller Belästigung ab. Bis zuletzt versuchte er, Burger zu schützen. In der Medienmitteilung sprach Lutz von einem «wechselseitigen SMS-Austausch» zwischen Burger und einer Untergebenen. Burger musste zwar von seinem Posten als Regionaleiter zurücktreten. Lutz wollte ihn aber weiter beschäftigen. Auch nach der Intervention von Alleva ist Burger noch immer nicht gekündigt.