Schweizerinnen und Schweizer fahren voll auf den Onlinehandel ab. Die Einkäufe im Internet gewinnen Jahr für Jahr an Marktanteil. Dumm nur: Damit werden auch immer mehr Fälschungen geordert. Das zeigen die Zahlen des Zolls eindrücklich auf.
Entdeckten Zöllner bei Reisenden 2017 noch 899 gefälschte Produkte, waren es 2018 stolze 2535 Fälschungen – fast dreimal mehr! Im Handelsverkehr hielt der Zoll 1686 Sendungen zurück (2017: 1633). Der bei weitem grösste Teil der Fälschungen kommt per Post oder Kurier in die Schweiz.
Die Hälfte kommt aus China und Hongkong
Mehr als die Hälfte aller 2018 vom Zoll gestoppten Sendungen stammen aus China und Hongkong. Anders sieht es im Reiseverkehr aus: Hier kommen über die Hälfte der bei Reisenden eingezogenen Waren hauptsächlich aus der Türkei und dem EU-Raum. Das schreibt Stop Piracy, die Schweizer Plattform gegen Fälschung und Piraterie.
Längst nicht alles, was in die Schweiz geliefert wird, ist legal. Taschen, Uhren, Schmuck oder Kleider – was im Internet als attraktives Angebot lockt, kann auch eine Fälschung sein. Denn: «Markenpiraten erobern das Internet», sagt Florence Clerc, Geschäftsführerin von Stop Piracy.
Auch seriöse Marktplätze betroffen
«Selbst seriöse Marktplätze sind nicht immer vor Nachahmungen gefeit», weiss die Expertin. Wer im Internet einkauft, müsse damit rechnen, eine plumpe Fälschung zu erhalten. Gerade bei Medikamenten kann das sehr schnell gefährlich werden.
Damit nicht genug: «Nebst mangelnder Qualität und hohen Risiken für Sicherheit und Gesundheit laufen bei Piraterieprodukten auch sämtliche Garantieansprüche ins Leere», sagt Clerc. Für sie gibt es nur eins: «Hände weg von Fälschungen!»