Der Schweizer Arbeitsmarkt trotzt den Rezessionsängsten: Unternehmen suchen händeringend nach Fachkräften. Laut dem Michael Page Swiss Job Index wuchs die Zahl der ausgeschriebenen Stellen zwischen März und April 2023 um 5 Prozent. Im Jahresvergleich gibts ein Plus von 3,2 Prozent.
Sogar aus dem nach der CS-Zwangsfusion angeschlagenen Bankensektor gibt es positive Nachrichten: Die Zahl der ausgeschriebenen Stellen für Investmentbanker stieg um 5,7 Prozent. Dies, obwohl ein grosser Teil dieser Stellen normalerweise nicht ausgeschrieben wird. Und obwohl die Zahl der ausgeschriebenen Stellen im Finanzdienstleistungssektor in diesem Zeitraum um 4,9 Prozent zurückging.
«Arbeitgeber werden wählerischer»
Yannick Coulange, Managing Director der Page Group Schweiz, erklärt: «Der Schweizer Personalmarkt ist insgesamt robust. Es ist nach wie vor ein kandidatenorientierter Markt», sagt er. Heisst: Wer einen Job sucht, der hat derzeit eine grosse Macht in Sachen Lohn und Arbeitsbedingungen. «Aber die Arbeitgeber werden wählerischer und stellen höhere Anforderungen an die Kandidaten im Einstellungsprozess.»
Am stärksten ist die Nachfrage nach Fachkräften in der Gastronomiebranche. Es folgen Handwerker und Produktionsspezialisten, was laut Autoren der Studie die Rückkehr der Produktion in die Schweiz widerspiegelt. Die Nachfrage im Immobilien-, Bau- und IT-Sektor bleibt zudem weiterhin stark.
Deutschschweiz vor der Romandie
Die Zahl der ausgeschriebenen Stellen in der Deutschschweiz ist um 5,6 Prozent gestiegen. In der Romandie fällt das Plus mit 0,7 Prozent schwächer aus. Die Innerschweiz war mit einem Anstieg von 11 Prozent bei der Zahl der ausgeschriebenen Stellen führend. Zwei Drittel der Stellenangebote in dieser Region betrafen die Bereiche IT, Ingenieurwesen, technische Spezialisten oder den Verkauf.
Der Michael Page Swiss Job Index misst die Zahl der ausgeschriebenen Vakanzen auf Firmenwebseiten in der ganzen Schweiz. Seit Januar 2012 bietet der Job-Index einen Überblick über den Schweizer Arbeitsmarkt und zeigt monatlich die wichtigsten Trends auf.