Seit einem halben Jahr bereitet die Schweizer Social-Media-Plattform Naoo den Börsengang vor. Noch im laufenden Jahr soll er über die Bühne gehen. Nicht in der Schweiz, sondern an einer deutschen Regionalbörse: «Wir brauchen den Zugang zum europäischen Kapitalmarkt», erklärt Gründer und CEO Thomas Wolfensberger.
Noch bäckt Naoo, zu verstehen als «now» oder «jetzt», kleine Brötchen. Derzeit befinden sich 75'000 Nutzer auf der Plattform, vor sechs Monaten war es noch die Hälfte. Zwölf Mitarbeiter werken für das Start-up aus Zug.
So funktioniert Naoo
Wolfensberger war bisher als Immobilieninvestor bekannt. 2001 gründete er mit seinem Bruder Oliver Peach Property. 2010 brachte er den Immobilienentwickler an die Schweizer Börse.
Als Immobilienmanager ist Thomas Wolfensberger aufgefallen, wie wenig Social Media mit der Umgebung agiert. Mit seiner Plattform will er das ändern. Naoo verbindet Social Media mit dem stationären Handel und lokalen Dienstleistungen.
Von Plattformen wie Facebook unterscheidet sich Naoo durch ein Belohnungssystem. Wer Content produziert oder seine Vorlieben bei Umfragen preisgibt, erhält Naoo-Punkte. Die eigene Währung lässt sich via Twint sogar in Franken ausbezahlen. Firmen können Kunden mit Punkten und massgeschneiderten Angeboten locken. Europa-Park und Swype machen das bereits. Die Profitabilität soll bei 500 Kunden erreicht sein. Offiziell wird diese Hürde 2026 genommen. «Wir versuchen, schneller zu sein», sagt Wolfensberger.
Expansionspläne
Vor dem Börsengang schliesst Wolfensberger noch eine Serie-A-Finanzierung ab. Eigenkapital im siebenstelligen Bereich wird eingeholt. Beteiligt sind «sehr namhafte Unternehmenspersönlichkeiten». Bei der Kapitalerhöhung hat Naoo eine Bewertung im mittleren zweistelligen Millionenbereich erreicht.
Wolfensberger besitzt rund 60 Prozent des Unternehmens. Beim Börsengang werden alle Aktien gelistet. Das Geld aus der Kapitalerhöhung und der Börse wird in die Expansion investiert. 2025 startet Naoo in Deutschland, voraussichtlich in Berlin.