Martin Urwyler ist Verkehrsplaner bei der Stadt Luzern. In der Leuchtenstadt gibt es noch keine E-Trottis, die man schnell mieten und dann irgendwo stehen lassen kann. Seine Begeisterung für die neuen Gefährte hält sich in Grenzen. «Auf der ersten und letzten Meile können diese Fahrzeuge durchaus Sinn machen. Sie verursachen aber auch Konflikte und benötigen zusätzliche Abstellflächen», sagt er zu BLICK. «Die Verkehrsprobleme in den Innenstädten lösen sie jedenfalls nicht.»
Für Experte Urwyler ist klar, dass der Hype bald abflacht und nicht alle Anbieter überleben werden. Dass Autofahrer aufs Trotti umsteigen, glaubt er auch nicht. Zudem stellt er den ökologischen Nutzen der Trottis in Frage. «Sie werden täglich eingesammelt, aufgeladen und wieder verteilt», sagt er. Zudem habe eine US-Studie gezeigt, dass die durchschnittliche Lebensdauer eines Trottis 29 Tage betrage. Kein Wunder, schreiben Anbieter derzeit noch rote Zahlen.
Was man mit dem Velo verboten ist, darf man erst recht nicht mit dem E-Trotti machen: auf dem Trottoir fahren. Trotzdem halten sich viele nicht daran und nutzen die Passanten als Slalomstangen. E-Trottis gehören auf dem Velostreifen! Sie brauchen vorne und hinten Licht, eine Klingel und Bremsen.
Die hohe Geschwindigkeit der Gefährte wird oft unterschätzt. Immer wieder kommt es zu Unfällen – in der Schweiz glücklicherweise noch ohne Todesfolge. Für Passanten ist es schwer ersichtlich, ob ein E-Trotti gerade beschleunigt oder abbremst.
Apropos Sicherheit: Es herrscht zwar keine Helmpflicht. Dennoch raten das Bundesamt für Strassen (Astra) und diverse Polizeikorps schwer dazu. Strickt untersagt ist, das E-Trotti zu zweit oder gar zu dritt zu benutzen. Gemacht wird es trotzdem, was Passanten Nerven kostet.
Vielerorts werden die Leih-Trottinetts als Spielzeug missbraucht. Was die wenigsten wissen dürften: Kinder unter 14 Jahren dürfen keine E-Trottis fahren. 14- bis 16-Jährige nur, wenn sie einen Töffliausweis haben. Erst ab 16 Jahren darf jeder ein E-Trotti fahren.
Grosse Intransparenz herrscht laut dem Vergleichsdienst Comparis bei den Preisen der jeweiligen Anbieter. Laut einer kürzlich publizierten Studie bezahlen E-Trotti-Nutzer in Zürich für eine Strecke von 1,5 Kilometern oder eine Fahrzeit von 7 Minuten je nach Anbieter bis zu 50 Prozent höhere Preise.
Grosses Ärgernis auch: E-Trottis müssen nicht an den Ausgangspunkt zurückgebracht werden. Sie dürfen laut Anbietern überall abgestellt werden. Das führt dazu, dass die Gefährte immer wieder das Trottoir verstopfen oder rücksichtslos zwischen Velos oder auf Autoabstellplätzen parkiert werden.
Apropos abgestellt: Es ist auch schon vorgekommen, dass Passanten über herumliegende E-Trottis gestolpert sind. Patrik Berger
Was man mit dem Velo verboten ist, darf man erst recht nicht mit dem E-Trotti machen: auf dem Trottoir fahren. Trotzdem halten sich viele nicht daran und nutzen die Passanten als Slalomstangen. E-Trottis gehören auf dem Velostreifen! Sie brauchen vorne und hinten Licht, eine Klingel und Bremsen.
Die hohe Geschwindigkeit der Gefährte wird oft unterschätzt. Immer wieder kommt es zu Unfällen – in der Schweiz glücklicherweise noch ohne Todesfolge. Für Passanten ist es schwer ersichtlich, ob ein E-Trotti gerade beschleunigt oder abbremst.
Apropos Sicherheit: Es herrscht zwar keine Helmpflicht. Dennoch raten das Bundesamt für Strassen (Astra) und diverse Polizeikorps schwer dazu. Strickt untersagt ist, das E-Trotti zu zweit oder gar zu dritt zu benutzen. Gemacht wird es trotzdem, was Passanten Nerven kostet.
Vielerorts werden die Leih-Trottinetts als Spielzeug missbraucht. Was die wenigsten wissen dürften: Kinder unter 14 Jahren dürfen keine E-Trottis fahren. 14- bis 16-Jährige nur, wenn sie einen Töffliausweis haben. Erst ab 16 Jahren darf jeder ein E-Trotti fahren.
Grosse Intransparenz herrscht laut dem Vergleichsdienst Comparis bei den Preisen der jeweiligen Anbieter. Laut einer kürzlich publizierten Studie bezahlen E-Trotti-Nutzer in Zürich für eine Strecke von 1,5 Kilometern oder eine Fahrzeit von 7 Minuten je nach Anbieter bis zu 50 Prozent höhere Preise.
Grosses Ärgernis auch: E-Trottis müssen nicht an den Ausgangspunkt zurückgebracht werden. Sie dürfen laut Anbietern überall abgestellt werden. Das führt dazu, dass die Gefährte immer wieder das Trottoir verstopfen oder rücksichtslos zwischen Velos oder auf Autoabstellplätzen parkiert werden.
Apropos abgestellt: Es ist auch schon vorgekommen, dass Passanten über herumliegende E-Trottis gestolpert sind. Patrik Berger
Schlimme Unfälle
Für TCS-Mobilitätsexperte Jürg Reinhard haben die E-Trottis zwar eine Zukunft. «Bald schon werden Lastentrotti oder Sitztrotti zur Verfügung stehen», glaubt er. Doch noch sei die Qualität der Gefährte teilweise schlecht. Zudem würden viele Fahrer die Geschwindigkeit überschätzen. «Auch mit Tempo 20 kann es zu schlimmen Unfällen kommen, vor allem, wenn man ohne Helm fährt», warnt Reinhard.
Das bestätigt eine Umfrage von BLICK bei verschiedenen Polizeikorps. «Wir haben Kenntnis von einzelnen Unfällen mit verletzten Lenkern», heisst es etwa bei der Stadtpolizei Winterthur. Immer wieder ist dabei Alkohol im Spiel.
Auch in Zürich kommt es immer mal wieder zu Unfällen mit E-Trottis. In Zug sind der Polizei «noch keine schweren Unfälle bekannt». Man mache aber immer wieder Leute, die zu zweit oder zu dritt auf einem Trotti unterwegs sind, auf ihr gefährliches Tun aufmerksam. «Es kann durchaus vorkommen, dass wir auch Bussen aussprechen», sagt ein Sprecher.