Jahrelang hat die Telekombranche mit horrenden Roaminggebühren die Kundschaft verärgert. Die Stimmen genervter Kunden werden immer leiser. Im Gegensatz zur EU gibt es die Roaminggebühren bei uns zwar noch immer. Doch die Preise sinken kontinuierlich.
Jüngstes Beispiel ist Sunrise. Zwar sind für die meisten die Ferien jetzt vorbei. Dennoch lanciert die Nummer zwei in der Schweiz nun ein neues Roaming-Paket. «Mit dem neuen Paket heben wir die Grenzen beim Datenroaming in den Nachbarländern auf», sagt Sunrise-Chef Olaf Swantee (51).
Gültig ist das Angebot in Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein und Österreich. Laut Bundesamt für Statistik führen 40 Prozent der Reisen in diese Länder.
Einführungspreis bis Oktober
Bis am 20. Oktober gibt es die Option mit 5 GB zum Spezialpreis von 39 Franken. Gültig ist sie jeweils für drei Monate. Ist das Datenvolumen aufgebraucht, surft der Kunde mit gedrosselter Geschwindigkeit (256 kbit/Sekunde). Videos dürften dann ruckeln, für E-Mail und Whatsapp reicht es aber.
Dennoch: «39 Franken für 5 GB sind ein sehr guter Preis, auch wenn das Paket nur in den Nachbarländern gilt und nur als Aktion bis Oktober erhältlich ist», schreibt Telekom-Experte Ralf Beyeler vom Vergleichsportal Verivox auf Twitter. Nach der Aktion kostet das Paket 69 Franken.
Die Telekomkonzerne denken um. Bei neuen Swisscom-Abos ist ein gewisses Datenvolumen fürs Surfen im Ausland bereits inklusive. Wem das nicht ausreicht, kann zusätzliche Pakete buchen. Drei Gigabyte kosten beim blauen Riesen 69.90 Franken. Das ist nicht geschenkt, aber günstiger als auch schon. Noch vor vier Jahren mussten Swisscom-Kunden für nur ein Gigabyte Daten im Ausland 99 Franken zahlen.
Radikaler sind die im Sommer lancierten Angebote von UPC. Damit kann der Kunde neu sein ganzes Datenvolumen im In- oder EU-Ausland benutzen. Kostenpunkt: 35 Franken für ein Gigabyte, 65 Franken für zehn Gigabyte. Telefonie und SMS sind dabei unlimitiert.