Kaum ist Harry Hohmeister (51) von der Swiss zum Mutterkonzern Lufthansa gewechselt, keilt er in einem Interview gegen den Flughafen Zürich.
Die Infrastruktur sei nicht adäquat und das Betriebskonzept nur eine «Summe aus Kompromissen». «Das alles führt dazu, dass das System kaum mehr funktioniert», sagte Hohmeister in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger».
Für die Zukunft des Flughafens sieht Hohmeister schwarz. Die Kunden würden diesen Zustand nicht mehr lange akzeptieren und im schlimmsten Falle «nicht mehr über Zürich fliegen.»
Die Ursachen für die Probleme sieht Hohmeister bei den Schweizern selbst. Die meisten Einschränkungen hätten sich die Schweizer «unter dem Titel Lärmgerechtigkeit selbst auferlegt», sagte Hohmeister.
Um den Betrieb zu verbessern, sollte man den sogenannten Südstart zu den Belastungsspitzen ins Auge fassen. «Am Mittag, wenn die Lärmbelastung auch sonst am höchsten ist und die meisten Menschen am Arbeiten sind, sollte man den Südstart in Betracht ziehen», sagte er.
Um die Kapazitätsblockade zu lösen, müssten die Kompetenzen beim Bund liegen, «denn der Flughafen ist ein gesamtgesellschaftliches Problem der Schweiz.»
Nach seinem Weggang von der Swiss, ist Hohmeister Mitglied der Lufthansa-Konzernleitung und zuständig für die Hubs Zürich, Frankfurt, Wien und München. Hohmeisters Nachfolger bei der Swiss ist Thomas Klühr.