Das erklärte die ehemalige Mitarbeiterin von UBS Frankreich, Stéphanie Gibaud, im Rahmen der Ermittlungen gegen die Grossbank HSBC, wie die staatliche argentinische Nachrichtenagentur Telam schreibt. Die UBS hat die Anschuldigungen am Donnerstag zurückgewiesen.
Laut den Aussagen der ehemaligen UBS-Angestellten an einer Anhörung durch argentinische Parlamentarier soll das Vermittler-«Netzwerk» den UBS-Kunden sowie Offshore-Gesellschaften helfen, dem argentinischen Staat beträchtliche Summen zu entziehen.
Es gebe ein Handbuch mit Vorgehensweisen, um Kunden mit Vermögen von 15 bis 20 Millionen Dollar anzulocken und ihnen bei der Steuerhinterziehung zu helfen. Die Schweizer Grossbank verfüge in Argentinien über keine eigene Niederlassung. Allerdings gebe es bei der UBS in Genf ein «argentinisches Büro».
Gibaud hatte bis im Jahr 2012 bei UBS Frankreich gearbeitet und auch ein Buch über ihre Zeit bei der UBS veröffentlicht. Anfang Jahr hatte sie eine juristische Auseinandersetzungen mit ihrem ehemaligen Arbeitgeber vor dem französischen Arbeitsgericht geführt. Gegen die französische UBS-Niederlassung wird wegen dem Verdacht der Beihilfe zu Steuerhinterziehung ermittelt.
Die UBS bezeichnete die Angaben Gibauds am Donnerstag in einer Stellungnahme als «schlichtweg falsch». Man sollte ihnen auch deshalb keinen Glauben schenken, weil sie von einer früheren Angestellten von UBS Frankreich gemacht wurden, die nie in irgendwelche Geschäftsaktivitäten ausserhalb Frankreichs involviert gewesen sei.
Zudem mache Gibaud bereits seit einiger Zeit «wilde und unbewiesene Anschuldigungen» gegen die UBS, heisst es in einer Mitteilung. Die UBS vertraue darauf, dass ihre Angaben von den argentinischen Stellen mit Skepsis behandelt würden. (SDA)