Wer Facebook in den USA nutzt, bekommt die sogenannten «Trending News» angezeigt. Welche Nachrichten dort erscheinen, entscheiden Mitarbeiter von Facebook-Chef Mark Zuckerberg (31). Laut «Gizmodo» sollen diese konservative Themen unter den Tisch gekehrt haben. Das Tech-Portal beruft sich auf Aussagen eines ehemaligen Journalisten, der für Facebook gearbeitet haben will.
So sollen Artikel gemäss der «Gizmodo»-Quelle Facebook-Mitarbeiter verhindert haben, dass Artikel etwa über republikanischen Ex-Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney, den libertären Augenarzt Rand Paul oder die Konservativen-Konferenz CPAC unter den «Trending-News»-Themen auftauchen. Selbst wenn Facebook-Benutzer die Artikel besonders oft teilten.
Gemäss dem Bericht sollen Geschichten konservativer Medien wie «Breitbart» oder «Washington Examiner» ignoriert werden, bis sie von bekannten Seiten wie der «New York Times» oder CNN aufgegriffen werden. Mehrere Facebook-Mitarbeiter sollen gegenüber «Gizmodo» auch ausgesagt haben, dass Artikel über Facebook selber aus der «Trending»-Liste gefiltert wurden.
Facebook weist Anschuldigung von sich
Den Anschuldigungen widerspricht der US-Konzern vehement. Aufgabe der Mitarbeiter sei es, die automatisch ermittelten Trendnachrichten auf Doppelungen, Fälschungen oder schwache Quellenlage zu prüfen. Dabei sei man bemüht, möglichst neutral zu sein.
Auch die «New York Times» zweifelt stark an den Anschuldigungen. In einem Bericht bestätigen Mitarbeiter die Darstellung des Konzerns.
Der «Gizmodo»-Artikel mit den Linksdrall-Vorwürfen derweil verbreitet sich unter Facebook-Usern derweil rasant. Er tauchte gestern Abend sogar als erster Eintrag bei den «Trending Topics» auf – ob die Facebook-«Kuratoren» da aus Ironiegründen nachgeholfen haben, bleibt aber unklar.(bam)